Mexiko: 64 Morde an Politikern in den vergangenen sechs Monaten
Im Vorfeld der anstehenden Wahlen in Mexiko sind in den vergangenen sechs Monaten 64 Politiker getötet worden. Der Staat will Kandidaten nun besser schützen.
In Mexiko sind in den vergangen sechs Monaten 64 Politiker ermordet worden. Wie die Sekretärin für Sicherheit Rosa Icela Rodriguez mitteilte, ereigneten sich die Verbrechen in den konfliktreichen Bundesstaaten Oaxaca, Guanajuato, Veracruz, Guerrero, Morelos, Baja California und Jalisco. Neben den Morden kam es zu Entführungen, Bedrohung von Familienmitgliedern und Erpressung. Auch Häuser wurden abgebrannt.
Im Vorfeld der Wahlen im Juni will die Regierung die Sicherheit für Politiker nun verbessern. Seit mehr als drei Monaten arbeite man daran, diese Verbrechen einzudämmen, sagte Rosa Icela Rodriguez. Denn kriminelle Organisationen würden zunehmend versuchen, Politiker zu erpressen und einzuschüchtern, um Einfluss auf die Wahl zu nehmen.
Dafür soll die Abstimmung zwischen den einzelnen Bundesstaaten und der Regierung verstärkt werden, um Bedrohungen besser zu erkennen. Kandidaten, die akut bedroht werden, sollen dann mehr Schutz erhalten.
Der Staat wolle nicht zulassen, dass das organisierte Verbrechen über die Wahl entscheide, sagte Rodriguez. Am 6. Juni werden in Mexiko mehr als 21.000 politische Ämter neu bestimmt: 500 Bundes-Abgeordnete, 15 Gouverneursposten, mehr als 1.900 Gemeindevorsitzende, 163 Positionen in lokalen Kongressen und mehr als 17.000 Räte und Ratsmitglieder.
Insgesamt ist es der Regierung von Präsident López Obrador bisher nicht gelungen, ein effektives Sicherheitskonzept zu entwickeln, um die Gewalt in dem Land nachhaltig einzudämmen. Im Jahr 2020 wurden 34.523 Menschen in Mexiko ermordet. Kritiker werfen dem Präsidenten deshalb vor, sein zentrales Wahlversprechen, für mehr Sicherheit zu sorgen, verfehlt zu haben.