Mexiko: 59 Leichen in Massengrab entdeckt
Nach Hinweisen aus der Bevölkerung hat die Nationale Suchkommission in Guanajuato ein Massengrab mit 59 Leichen entdeckt. Insgesamt gelten in Mexiko mehr als 60.000 Menschen als vermisst.
In Mexiko haben Ermittler ein Massengrab mit 59 Leichen entdeckt. Das geheime Grab sei bei Ausgrabungen der Nationalen Suchkommission im Bundesstaat Guanajuato gefunden worden, berichtet die Nachrichtenagentur AP am Donnerstag, 29. Oktober 2020. Die Sucharbeiten vor Ort hätten vor einer Woche begonnen, nachdem Verwandte einer vermissten Person einen Hinweis gegeben hätten.
Die Leichen hätten in insgesamt 52 Gruben auf einem Grundstück am Rande der Stadt Salvatierra gelegen. Aus Sorge vor Übergriffen bewaffneter Kartelle seien die Exhumierungen von der Armee und Nationalgarde bewacht worden, so AP. Guanajuato ist der Bundesstaat mit der höchsten Mordrate in Mexiko und ist Schauplatz von Bandenkriegen zwischen dem Jalisco-Kartell und lokalen Banden, die vom Sinaloa-Kartell unterstützt werden.
Medienberichten zufolge sei das größte Massengrab, das bisher in Guanajuato gefunden wurde. In anderen Teilen Mexikos wurden jedoch schon größere Massengräber entdeckt. Weil die staatlichen Behörden mit der Suche nach vermissten Personen in Mexiko überfordert sind oder kein Interesse daran haben, organisieren sich zunehmend Angehörige zu privaten Suchgruppen. In Mexiko gelten Regierungsangaben zufolge über 60.000 Menschen als vermisst. Die meisten Vermissten werden mutmaßlich Opfer des Organisierten Verbrechens und korrupter Sicherheitskräfte, die in kriminelle Machenschaften verwickelt sind. (bb)