Mexikanisches Parlament stimmt für legalen Marihuana-Konsum
Mexiko könnte nach Kanada und Uruguay das dritte Land der Welt werden, das Marihuana-Konsum legalisiert. Der Abgeordnetenkammer stimmte für ein entsprechendes Gesetz. Die Regierung will dem illegalen Drogenhandel das Geld entziehen.
Mexiko steht kurz davor, Marihuana zu legalisieren. Die Abgeordnetenkammer in Mexiko-Stadt stimmte am Mittwoch (Ortszeit) einer entsprechenden Gesetzesinitiative zu. Demnach sollen Erwachsene künftig Marihuana in ausgewiesenen Läden legal kaufen können. Zudem solle der Besitz von bis zu 28 Gramm ebenso erlaubt sein, wie der Anbau von bis zu sechs Cannabispflanzen für den Eigenbedarf pro Person – ein Haushalt dürfe jedoch maximal acht Pflanzen besitzen.
Das Gesetz muss nun noch einmal im Senat bestätigt werden, die Zustimmung gilt jedoch als relativ sicher. Mexikos linksgerichteter Präsident Andres Manuel Lopez Obrador unterstützte die Legalisierungs-Initiative. Befürworter glauben mit der Entkriminalisierung von Marihuana den Drogen-Kartellen das Geld entziehen zu können, denn der Staat könne so die gesamte Lieferkette vom Anbau bis zum Verkauf kontrollieren. Bisher verdient die Drogen-Mafia in Mexiko laut Berechnungen von US-Behörden rund 13 Milliarden US-Dollar alleine mit dem Handel von Cannabis. Neben synthetischen Drogen und Kokain macht Marihuana jedoch nur einen Teil des Geschäfts der Drogenbanden aus. Die Parteien der Opposition stimmten gegen das Gesetz. Sie befürchten, dass mit der Legalisiuerng der Konsum stark ansteigen würde.
Sollte das Gesetz in Kraft treten, wäre Mexiko der größte legale Markt für Cannabis weltweit. In Uruguay und Kanada ist der Konsum von Cannabis bereits legal – genauso wie in elf US-Bundesstaaten. In Mexiko ist die Nutzung von Marihuana zu medizinischen Zwecken bereits seit 2017 erlaubt.