Menchu fordert Chevron zu Schadenersatzforderungen auf
Die guatemaltekische Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchu hat dem US-amerikanischen Erdölkonzern Chevron "ökologischen Mord" gegen die indigene Bevölkerung des südamerikanischen Landes vorgeworfen und das Unternehmen aufgefordert, eine finanzielle Entschädigung für durch die Erdölförderung entstandenen Umweltschäden im Amazonas-Regenwald zu leisten. "Wir sind gekommen, um Gerechtigkeit zu fordern. Wir sprechen im Namen der betroffenen Völker, die eigentlichen Opfer", sagte Menchu in Washington am Rande einer Anti-Chevron-Demonstration vor dem Internationalen Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID), das im Streit zwischen Chevron und Ecuador vermitteln soll.
Chevron habe nahezu alles Leben in der ökologisch einzigartigen Region zerstört, die Rohstoffe ausgebeutet und sei nun nicht bereit für den angerichteten Schaden zu gerade zu stehen. Man dürfe keine Straflosigkeit in diesem Fall zulassen, weil dies zur Nachahmung motivieren könne, so Menchu weiter.
Der Rechtsstreit zwischen Ecuador und Chevron, das 2001 das für die Umweltschäden verantwortliche Unternehmen Texaco kaufte, tobt bereits seit Jahren. Die ecuadorianische Regierung versucht von dem Konzern Schadensersatzforderungen in Milliardenhöhe einzutreiben, die Chevron nicht bereit ist zu zahlen. Chevron wies bislang alle Vorwürfe vor allem mit dem Argument zurück, das bisherige Verfahren sei Betrug, weil das Urteil auf gekauften Zeugenaussagen und gefälschten Gutachten beruhe.
Zuletzt war die ecuadorianische Regierung in die Kritik geraten, weil sie gegen hohe Gagenzahlungen Hollywood-Stars nach Ecuador hatte einfliegen lassen, die für die Position Ecuadors in dem Rechtsstreit warb. (TK)
Foto: Fernanda LeMarie, Ministerio de Relaciones Exteriores, Comercio e Integración. CC BY-SA 2.0