"Megadürre" bremst Kupferabbau in Chile

(Symbolbild) Dürre in Chile. Quelle: Pixabay/ J. Joka
Im Zentrum Chiles sorgt eine historische Dürreperiode auch für Schäden in der Wirtschaft. Einer Presseerklärung des Bergbau-Riesen Anglo American zufolge sei die Produktion in der Kupfermine "Los Bronces" in den ersten vier Monaten des Jahres um 25 Prozent eingebrochen. Die Region sei von "klimatischen Bedingungen ohne Beispiel" getroffen, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den Konzern am heutigen Freitag.
Dem Unternehmen zufolge sei die Dürre die "schwerste seit Aufzeichnungsbeginn". Die schweren Verluste in der wichtigsten Kupermine der Firma konnten jedoch von Produktionssteigerungen in anderen Bergwerken in Chile kompensiert werden, hieß es. Medienberichten zufolge durchlebt Chile die schwerste Dürrezeit seit 1915. Die als "Megadürre" bezeichnete Wasserknappheit trifft vor allem Landwirte und Familien mit geringem Einkommen besonders hart.
Die Folgen der Dürren haben die Frage nach den Eigentumsverhältnissen im Land neu aufflammen lassen. In Chiles Verfassung ist die natürliche Ressource Wasser explizit ein privates Gut. Im Verfassungsprozess, der nach den Protesten gegen die Regierung von Präsident Sebastián Piñera eingeleitet wurde, soll Wasser als öffentliches Gut definiert werden. Präsident Piñera lehnt eine Verfassungsänderung jedoch ab und will lediglich eine Novelle des Wasserrechtes umsetzen. (bb)