Massenflucht aus Gefängnis in Haiti
Gefangener hinter Gittern in Haiti. Symbolfoto: Adveniat/Achim Pohl
Inmitten anhaltender Gewalt und Proteste in Haiti ist laut Medienberichten 145 Frauen die Flucht aus einem Gefängnis gelungen. Bei dem Massenausbruch sei ein Polizist ums Leben gekommen, zwei weitere seien verletzt worden, berichten lokale Medien. Der Vorfall ereignete sich am Montag, 26. September 2022 (Ortszeit) in Cabaret an der Westküste des Landes, als ein Wärter während eines Wachwechsel eine Tor öffnete und die Frauen das verbliebene Personal überrannten.
Die Sicherheitskräfte konnten drei entflohene Frauen wieder festnehmen. In der Hauptstadt Port-au-Prince kam es zu Protesten und Straßensperren. Unbekannte sollen das Wirtschafts- und Finanzministerium angezündet haben.
Haiti beschäftigt den UN-Sicherheitsrat
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen plant unterdessen offenbar angesichts der anhaltenden Unruhen in Haiti ein Maßnahmenpaket. "Wir können nicht warten, bis etwas noch Schlimmeres passiert", sagte der mexikanische UN-Botschafter Juan Ramon de la Fuente. Die internationale Gemeinschaft müsse handeln.
Wegen der seit Monaten anhaltenden politischen Krise hatten jüngst die Bischöfe des ärmsten Karibikstaates ein verheerendes Fazit zur Lage gezogen: In allen Teilen des Landes herrschten Armut und Unsicherheit. In Haiti sind allein in den vergangenen Wochen Hunderte Menschen bei Kämpfen zwischen bewaffneten Banden getötet oder verletzt worden oder gelten als vermisst, wie die UN jüngst mitteilten.
