Mapuche-Umweltprotest stoppt Fracking-Bohrungen
Wegen anhaltenden Widerstandes von indigenen Mapuche-Gemeinden hat Argentiniens halbstaatliches Erdölunternehmen Yacimientos Petrolíferos Fiscales (YPF) geplante Fracking-Erdgasbohrungen in der Provinz Neuquén gestoppt. Wie die Tageszeitung "El Clarín" unter Bezugnahme auf YPF-Quellen berichtet seien insgesamt 14 geplante Bohrungen in einem der größten nachgewiesenen Fracking-Gasvorkommen der Erde nicht durchgeführt worden.
Mit wochenlangen Protestaktionen wie Besetzungen von Straßen und Infrastruktur, aber auch Klagen vor Gericht demonstrieren die Anwohner gegen das Milliarden-Projekt von YPF. Angeführt werden die Proteste vom Mapuche-Dachverband in Neuquén. Letzte Woche war von Fracking-Gegnern der Gemeinde Kaxipayiñ Klage gegen YPF wegen Umweltverschmutzung beim Vorkommen Loma La Lata eingereicht worden, so lokale Medienberichte.
"Umwelt und Gesundheit sind nicht verhandelbar"
Die Unternehmensführung des Energiekonzerns unterstellt den Umweltaktivisten unlautere Motive als Umweltschutz, zitiert das unternehmensfreundliche Blatt "Clarín" den Konzern, der unter anderem mit dem US-amerikanischen Energieriesen Chevron zusammenarbeitet. Es ginge den Mapuche lediglich darum Kompensationszahlungen in die Höhe zu treiben, so der Vorwurf.
"Wir sind nicht gegen Entwicklung und Fortschritt, wir wollen nur, dass die Dinge richtig gemacht werden und es keine Verschmutzung gibt", so Kaxipayiñ-Gemeindeführer Gabriel Cherqui gegenüber der Tageszeitung "Río Negro". Über Entschädigungszahlungen sei "nie gesprochen" worden. Cherqui weiter: "Es gibt keine Zahlungen, Umwelt und Gesundheit sind nicht verhandelbar".
In vielen europäischen Ländern sind Fracking-Bohrungen wegen der schwer kalkulierbaren Folgeschäden für Mensch und Umwelt verboten oder stark reguliert. Das Verbrennen von Erdgas treibt den Klimawandel voran. (bb)