Manifest gegen Megastaudamm überreicht
Brasilianische Nichtregierungsorganisationen haben am Dienstag ein an die Regierung gerichtetes Manifest gegen die Errichtung des Belo-Monte-Staudamms am nordbrasilianischen Xingu-Fluss veröffentlicht. Zu den Unterzeichnern gehören der Indio-Missionsrat der katholische Kirche (CIMI), die katholische Landpastorale für Jugendliche und die Landlosenbewegung MST. Der Unterzeichnung war ein Protestmarsch durch die Hauptstadt Brasilia vorangegangen, an dem nach Zeitungsberichten 700 Menschen teilnahmen, darunter der US-amerikanische Starregisseur James Cameron (Titanic, Avatar) und die Schauspielerin Sigourney Weaver.
In dem Manifest fordern die Gruppen von der Regierung eine Aufhebung der Umweltlizenz für das umstrittene Projekt. Diese Genehmigung war im Januar von der brasilianischen Umweltbehörde erteilt worden, womit das letzte juristische Hindernis für die Errichtung des Staudamms aus dem Weg geräumt wurde. Zudem fordern die Unterzeichner die Absage der für den 20. April geplanten öffentlichen Ausschreibung des rund 8,5 Milliarden Euro teuren Projekts. Das Belo-Monte-Projekt entspreche nicht die tatsächlichen Bedürfnisse der brasilianischen Bevölkerung und sei deshalb abzulehnen, heißt es.
Der Staudamm, der 2015 ans Netz gehen soll, wäre mit einer maximalen Leistung von 11.200 Megawatt Brasiliens zweitgrößte Anlage dieser Art. Bereits seit den 1970er Jahren kämpfen Ureinwohner und Umweltschutzgruppen gegen den Staudamm, durch den gut 500 Quadratkilometer Urwald überschwemmt werden sollen und Tausende von Indio-Familien umgesiedelt werden müssten.
Quelle: KNA