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Lateinamerika: Kochen als gesundheitliches Risiko

Einem Bericht der Weltbank zufolge, fehlt es fast der Hälfte der Bevölkerung in Lateinamerika an einem Energieanschluss, um zu kochen. 

Bolivien, Kochen, Holzofen

Gregoria Serrano, Bäuerin aus Tapacari im bolivianischen Hochland, kocht das Mittagessen auf einem Holzfeuer. Foto: Adveniat/Steffen

Wie viele Menschen kochen täglich bei sich zuhause? Dieser Frage geht ein Bericht der Weltbank nach, den die spanische Zeitung „El País“ vorstellt. Das 152 Seiten umfassende Werk trägt den Titel „The State of Access to Modern Energy Cooking Services“.

Rauch verursacht Krankheiten 

In Lateinamerika verfügten 44 Prozent der Bevölkerung, vor allem in ländlichen Gegenden, nicht über einen modernen Energieanschluss, um bei sich zuhause sicher kochen zu können. Dies gilt für fast die Hälfte der Weltbevölkerung. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge verursacht in vielen Wohnungen der beim Kochen entstehende Rauch gesundheitliche Probleme. Er ruft unter anderem Lungenkrebs und Atemwegserkrankungen hervor. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wiegt dieses Problem besonders schwer. 
 
Für Lateinamerika und die Karibik beziffert die Weltbank die Kosten, die das Fehlen eines Zugangs zu moderner Energie für das Kochen verursacht, auf jährlich 86 Milliarden Dollar. Unter dem Aspekt Gesundheit belaufe sich der Verlust auf 21 Milliarden Dollar im Jahr, was Klima und Umwelt betreffe auf 6 Milliarden Dollar jährlich. Für die kommenden zehn Jahre seien Investitionen in einem Volumen von 53 Milliarden Dollar erforderlich. 

Starkes Stadt-Land-Gefälle

Von den 56 Prozent der Bevölkerung in Lateinamerika und der Karibik, die über einen modernen Energieanschluss verfügen, leben 49 Prozent in Städten und nur 7 Prozent auf dem Land. Wer keinen Energieanschluss hat, dessen Chancen sind in der Stadt zudem deutlich größer, einen solchen zu bekommen. Während in den Städten über 80 Prozent mit Gas kochen, verwendet im ländlichen Raum fast die Hälfte der Bevölkerung Brennholz.
 
Die Länder mit dem höchsten Bevölkerungsanteil, der Zugang zu sauberen Brennstoffen und Öfen hat, sind Chile, Argentinien und Uruguay. Die Schlusslichter bilden Haiti, Guatemala und Nicaragua. Das Einkommen bestimmt darüber, ob ein Haushalt mit sauberen Brennstoffen und sicheren Öfen kochen kann. Armut stellt also auch bezüglich des Kochens ein Risiko dar. 
 
Die Experten raten den Ländern dazu, ihre Energieplanung an dieser Problematik auszurichten. Dabei gelte es, das Energiepotenzial des jeweiligen Landes zu berücksichtigen. Es handle sich um ein Ziel im Rahmen nachhaltiger Entwicklung. Während der vergangenen elf Jahre hat sich die Weltbank an rund einem Dutzend Programmen beteiligt, die die Verwendung von sauberen Öfen im Fokus hatten – unter anderem in Peru, El Salvador, Honduras, Guatemala und Nicaragua.

bs (el país)

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