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Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat: Neue Fluchtwelle in Mittelamerika wegen Corona

Durch die Corona-Pandemie hat sich die wirtschaftliche Lage der Menschen in Mittelamerika noch einmal verschlechtert. Viele sehen keine Ausweg mehr und wollen in die USA auswandern. Derzeit verdichten sich die Anzeichen für eine neue Flüchtlingskarawane aus Honduras.

Migranten, Mexiko, USA, Mittelamerika

Rucksack in einer Migrantenherberge in der Kapelle Santa Marta im mexikanischen Salto de Agua. Hier finden Migranten aus Mittelamerika auf dem Weg in die USA für eine paar Tage Zuflucht. Foto: Adveniat/Matthias Hoch

Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat befürchtet wegen der Corona-Pandemie eine neue Fluchtwelle in Mittelamerika. "Die Corona-Pandemie hat die Armut und Arbeitslosigkeit in Mittelamerika so sehr ansteigen lassen, dass sich neue Flüchtlingskarawanen auf den Weg in Richtung USA machen", erklärte die Mittelamerika-Referentin des Hilfswerks, Ines Klissenbauer, am Mittwoch, 30. September 2020, in Essen.

Besonders betroffen ist nach ihren Worten das Länderdreieck Honduras, El Salvador und Guatemala. Aus der honduranischen Stadt San Pedro Sula solle sich bereits in dieser Woche ein Flüchtlingstreck auf den Weg in Richtung USA machen. Über entsprechende Aufrufe in den sozialen Netzwerken werde in den mittelamerikanischen Medien berichtet, sagte Klissenbauer.

Armut und Gewalt zwingen zur Flucht

"Neben der akuten Notlage, die die große Armut und Ausweglosigkeit vieler Menschen noch verschärft, sind es die seit Jahrzehnten grassierende Gewalt, Kriminalität und der Raubbau an der Existenzgrundlage der Menschen, weshalb viele die Flucht als einzige Alternative für eine bessere Zukunft für sich ausmachen", erläuterte die Expertin. Hinzu kämen die verheerenden Auswirkungen der Pandemie auf den informellen Arbeitsmarkt, in dem mindestens 60 Prozent der honduranischen Bevölkerung arbeiteten.

Laut Adveniat bringen sich die Grenzbehörden in Mexiko und Guatemala angesichts der Meldungen aus Honduras bereits in Stellung. "Angesichts der schärferen Grenzsicherungsmaßnahmen weichen immer mehr Menschen über unsichere Fluchtwege und nicht bewachte Grenzen aus", so die Referentin. "Wie dramatisch die Situation ist, wird allein im Wüstenstreifen zwischen USA und Mexiko deutlich, wo sich im Vergleich zu 2019 in den ersten acht Monaten die Zahl der Rettungseinsätze auf 1.644 verdoppelt hat", berichtete Klissenbauer.

Präsident Trump will den Bau der Mauer

Vor zwei Jahren hatte einer der zahlreichen Migrantentrecks aus Honduras in Richtung USA bereits weltweite Beachtung gefunden. Die Menschen schafften es allerdings nur bis in die nordmexikanische Grenzstadt Tijuana. Der Versuch, die US-Grenze zu überwinden, scheiterte. US-Präsident Donald Trump treibt derweil den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko weiter voran, um illegale Einwanderung in die USA zu verhindern.

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