Lateinamerika-Bündnis beschlieüt neue Währung
ALBA beschließt beim siebten Gipfeltreffen eine neue Währung für Mitgliedsstaaten und Sanktionen gegen Honduras.
Auf dem siebten Gipfeltreffen der Boliviarischen Allianz für die Völker unseres Amerikas (ALBA) in Bolivien haben die Mitgliedstaaten einstimmig die Einführung einer gemeinsamen Währung beschlossen. Die neue Währung „Sucre“ (Sistema Unitario de Compensación Regional de Pago) ist schon seit Jahren geplant. Sie soll Anfang nächsten Jahres zunächst als virtuelle Währung eingeführt werden, hieß es am Samstag nach der Versammlung in Cochabamba. Ziel sei die Vereinfachung des Handels zwischen Ländern in Lateinamerika, sagte der venezolanische Präsident Hugo Chávez. Außerdem bedeute der Sucre mehr Unabhängigkeit vom US-Dollar.
Das Bündnis hat ebenfalls Wirtschafts- und Handelssanktionen gegen Honduras festgelegt und unterstützt damit den abgesetzten Präsidenten Manuel Zelaya. Die Vertreter der neun Mitgliedsstaaten haben außerdem über eine eigene Militärakademie und Verteidigungsstrategie beraten und die Gründung von fünf gemeinsamen Staatsunternehmen im Bergbausektor und in der Stahlindustrie beschlossen.
ALBA wurde von Venezuela und Kuba 2004 gegründet und ist eine Alternative zu der Freihandelszone Área de Libre Comercio de las Américas (ALCA). Diese hatte der US-amerikanische Präsident George Bush in den 90er Jahren für alle Staaten Amerikas (mit Ausnahme Kubas) vorgestellt.
Neben der ALBA gibt es noch andere Zusammenschlüsse lateinamerikanischer Länder. Auch der Andenpakt, die Mercosur oder Unasur wollen eine bessere Zusammenarbeit, kämpfen gegen Armut und soziale Ungerechtigkeit, oder streben nach Unabhängigkeit von den USA.
Text: jam