Kriminelle Banden ermordeten indigene Aktivisten
In Peru sind zwei indigene Umweltaktivisten ermordet worden. Hinter den Verbrechen sollen Mitglieder krimineller Banden stecken. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Gewalt gegen Aktivisten in Peru zugenommen.
In Peru sind innerhalb weniger Tage zwei indigene Aktivisten aus dem Amazonasgebiet ermordet worden. An der Grenze zu Brasilien sollen laut Gemeindemitgliedern Kriminelle vergangene Woche den Anführer der indigenen Cacataibo-Minderheit Herasmo G. umgebracht haben. Die kriminellen Gruppen seien in Drogenhandel, illegale Abholzung, Bergbau und Landspekulation verwickelt, berichtet die peruanische Tageszeitung "La República" an diesem Wochenende.
Grau war ein Verteidiger der Menschenrechte der Cacataibo, der sich gegen die Zerstörung seiner Heimat durch illegale Wirtschaftsaktivitäten zur Wehr setzte, so "La República". Wenige Tage zuvor wurde Yenser R., ein weiterer indigener Anführer und Umweltschützer, von lokalen Banden entführt, brutal gefoltert und ermordet. Das 28 Jahre alte Gewaltopfer hatte sich für die Landrechte und den Schutz seiner Gemeinde stark gemacht.
In 2020 hat die Gewalt gegen Menschenrechtsaktivisten in Peru stark zugenommen. 220 Menschen seien bei Demonstrationen oder der Ausübung ihrer politischen Arbeit getötet worden, berichtet die spanische Nachrichtenagentur EFE über einen jüngsten Bericht der Beobachtungsstelle für den Schutz von Menschenrechtsverteidigern (OBS). "Mehr als 70 Prozent der Angriffe, die wir dokumentiert haben, richten sich gegen Umweltschützer und Verteidiger der Rechte indigener Völker. Sie sind die Gruppe, die am stärksten gefährdet sind", fordert der Menschenrechtsanwalt Mar Perez mehr Schutz vom Staat. Corona-Maßnahmen der Zentralregierung seien von kriminellen Organisationen genutzt worden, um die Kontrolle über Indigenen-Gebiete auszuweiten. (bb)