Korruptions-Bußgelder sollen Waldbrände bekämpfen helfen

Brandrodung im südwestlichen Amazonas-Gebiet von Brasilien. Foto: Adveniat/Jürgen Escher
Brasiliens Regierung und die Generalstaatsanwaltschaft des Landes wollen umgerechnet rund 220 Millionen Euro aus Korruptions-Bußgeldern für die bedrohte Amazonasregion einsetzen. Das berichteten örtliche Medien am Donnerstag, 5. September 2019 (Ortszeit). Damit sollten die Waldbrände sowie die Abholzung bekämpft werden. Weitere 355 Millionen Euro aus Strafzahlungen des brasilianischen Energieriesen Petrobras sollen in den Bildungssektor fließen.
Bußgelder von mehr als 800 Millionen US-Dollar hatten US-Gerichte gegen den halbstaatlichen Konzern verhängt, 682 Millionen US-Dollar davon überwiesen die US-Behörden zurück nach Brasilien. Die brasilianische Regierung will mit dem daraus stammenden Geld unter anderem die Kontrollbehörden zum Schutz des Regenwaldes finanzieren. Die Gelder für den Bildungssektor sollen Programmen für Kinder und Jugendliche zugute kommen.
Im Jahr 2014 hatten Ermittler den gigantischen Skandal um Korruption bei Petrobras aufgedeckt. Mittlerweile sind zahlreiche Manager und Politiker in Haft, darunter Ex-Präsident Luiz Inacio Lula da Silva. Das Korruptionsnetz reichte weit über Brasilien hinaus.
Dieses Jahr registrierten Behörden einen starken Anstieg bei der Abholzung und den Bränden am Amazonas. So wurden von Januar bis August diesen Jahres 47.000 Brände im Amazonaswald gezählt. Die Abholzung stieg derweil im Juli um 278 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat an.