Korruption gefährdet Bildungssystem
Die Korruption in Paraguay ist eine ernsthafte Gefahr für das Erreichen angestrebter Ziele in der Bildungspolitik. Dies ist das Ergebnis einer am 10. Juni vom Zentrum für Rechtsuntersuchungen (CEJ) veröffentlichten Studie, die auf Datenmaterial aus den Jahren von 2003 bis 2008 basiert. Korruption habe zu sichtbaren sozialen Schäden in Bezug auf soziale Exklusion und Rückschritte in der Partizipation von Bürgern geführt, so die Untersuchung.
Die CEJ kritisiert, dass das Bildungsministerium zwar eines der größten Budgets erhalten habe, dem jedoch äußerst geringe Fortschritte gegenüber stünden. Die Zahl von Unregelmäßigkeiten sei im Bildungssektor besonders hoch. Dies bedeute eine starke Beeinträchtigung der Wirkung der Bildungspolitik: „Die direkten Opfer der Korruption in der Bildungspolitik sind die Mädchen und Jungen, die in Schulen ohne jegliche Infrastruktur gehen müssen oder noch schlimmer, die gar keinen adäquaten Zugang zu irgendeiner Ausbildung haben“, heißt es in der Studie.
Ein Beispiel hierfür seien laut CEJ staatliche Maßnahmen, mit denen der kostenlose Schulbesuch ermöglicht werden soll, wie etwa das Programm „Ein Glas Milch und eine Schulausrüstung“. Korruption bei derartigen Programmen führe dazu, dass das Vertrauen in die Bildungsleistung von staatlichen Schulen zurückgehe. Diese Entwicklung werde durch sinkende Zahlen belegt.
Korruption im Schulsystem schade letztendlich der ganzen Gesellschaft, mahnt die CEJ. Das Land versäume dadurch, gut ausgebildete Kräfte für die kulturelle, wirtschaftliche, politische und soziale Entwicklung des Landes zu formen. (bh)
Quelle: Adital