Konflikt- und Gewaltzunahme auf dem Land
2009 hat es im Vergleich zum Vorjahr vermehrt Konflikte und Gewalt in ländlichen Gebieten Brasiliens gegeben. Dies geht aus einem Jahresbericht der Kommission für Landpastoral (CPT) hervor, der gestern veröffentlich wurde. Die Anzahl dokumentierter Konflikte stieg von 1.170 auf 1.184 an, dabei nahmen vor allem Konflikte um Land zu.
Zwar sank die Zahl der bei Landkonflikten ermordeten Menschen von 28 auf 25 sank, doch nahm die Gewalt insgesamt zu. So gab es im vergangenen Jahr 62 Mordversuche (2008: 44) und einen starken Anstieg an Morddrohungen und Folterungen. Wie die CPT offenlegte, sind 2009 zudem 12.388 Menschen aus ihren Häusern und ihrem Land vertrieben worden – das sind 36,5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Wie Edmundo Rodrigues, Nationalkoordinator der CPT, berichtete, gab es 2009 nicht nur eine Zunahme von Konflikten, sondern auch vermehr Aktionen von Landbewegungen. So gab es 2009 290 Landbesetzungen (2008: 252).
Die CPT veröffentlicht seit 25 Jahren jährlich einen Bericht zu „Konflikten auf dem Land Brasiliens“. In all diesen Jahren habe es immer Konflikte und Gewalt um Land gegeben, so Rodrigues. Doch zwischen 2003 und 2009 habe es in dieser Hinsicht leider einen Rekord gegeben.
Die Berichte der CPT sind im Internet unter www.cptnac.com.br abrufbar.
Quelle: adital