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Kolumbiens Opposition fordert Einmischung Deutschlands

Der linksgerichtete kolumbianische Oppositionspolitiker Gustavo Petro hat Deutschland aufgefordert, Druck auf die kolumbianischen Behörden auszuüben, damit diese das mutmaßliche Attentat auf eine deutsche Aktivistin aufklärten.

„Es gibt keine Demokratie ohne soziale Aktivisten“ steht auf diesem Plakat in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá. Foto (Symbolbild): Adveniat/Tobias Käufer

„Es gibt keine Demokratie ohne soziale Aktivisten“ steht auf diesem Plakat in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá. Foto (Symbolbild): Adveniat/Tobias Käufer

In Kolumbien hat der linksgerichtete Oppositionsführer Gustavo Petro die Bundesregierung sowie die Europäische Union aufgefordert, die Hintergründe eines mutmaßlichen Attentats auf eine deutsche Aktivistin in Cali aufzuklären. Deutschland müsse Druck auf die Behörden in Kolumbien ausüben, sagte Petro in einer Sendung des Portals "Cuarto de Hora" am Sonntag, 1. August 2021 (Ortszeit), zu der auch die betroffene Frankfurterin Rebecca Sprößer zugeschaltet war.

Senator Gustavo Bolivar sagte der Deutschen unterdessen rechtliche und politische Unterstützung zu. Zuvor hatte der mutmaßliche Präsidentschaftskandidat der Linken in Kolumbien erklärt, wenn er die Wahlen im kommenden Jahr gewinnen werde, könne die Deutsche wieder nach Kolumbien einreisen.

Sprößer wiederholte unter Tränen in der Sendung ihre Darstellung des Vorfalls und erklärte: "Das war ein eiskalter Versuch zu töten." Der Angreifer habe gar nicht erst versucht, Gegenstände zu entwenden. Sie habe zwei teure Handys bei sich gehabt, aber der Täter habe kein Interesse an den Telefonen gezeigt. Es habe am Tatort zahlreiche Kameras gegeben, aber die Polizei habe gesagt, dass keine einzige funktioniert habe.

Deutsche Aktivistin spricht Tötungsversuch

Die Frankfurterin, die sich in den vergangenen Monaten für die Protestbewegung in Kolumbien einsetzte, wurde in der vergangenen Woche nach Deutschland abgeschoben. Zu Begründung teilte die Behörde mit, die Frau habe Aktivitäten ausgeübt, die nicht in Einklang mit ihrem Status als Touristin gestanden hätten. Sie darf zehn Jahre nicht mehr nach Kolumbien einreisen.

Zuvor hatte Sprößer über einen Attentat berichtet, bei dem sich ein Freund schützend vor sie gestellt habe. Der schwer verletzte Mann im Alter von 26 Jahren ist inzwischen gestorben. Die Polizei behandelt den Vorfall dagegen als einen Raubüberfall. Die Familie des getöteten Mannes widersprach dieser Darstellung und dementierte zudem Berichte, es habe Vorstrafen gegen ihn wegen Betrugs gegeben.

Die Frankfurterin hielt sich einige Monate in der Unruhehochburg Cali auf. Dort unterstützte sie aktiv die Anliegen der sogenannten "Primera Linea", einer Gruppe von jungen Kolumbianerinnen und Kolumbianern, die bei den Demonstrationszügen in der Regel in der ersten Reihe marschieren, um die Proteste zu beschützen und inzwischen eine politische Bewegung geworden sind. Die Frau berichtete sowohl in den sozialen Netzwerken als auch gegenüber internationalen Medien über ihre Erlebnisse während ihrer Zeit in Cali. Über den Fall berichteten nahezu alle kolumbianischen Medien.

Quelle: kna

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