Kolumbien: Tradition um Mopa-Mopa-Baum ist Weltkulturerbe
Die alte indigene Handwerkskunst in Verbindung mit dem in Kolumbien beheimateten Mopa-Mopa-Baum ist jetzt zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt worden.
Das traditionelle Wissen der Indígenas in Kolumbien über die Nutzung des Mopa-Mopa-Baum ist "dringend erhaltungsbedürftiges immaterielles Weltkulturerbe". Das entschied der Ausschuss für Immaterielles Kulturerbe der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) auf seiner letzten Tagung in diesem Jahr, die wegen der Corona-Pandemie erstmals online stattfand, wie die UNESCO auf ihrer Webseite mitteilte.
In diesem Jahr seien 35 lebendige Traditionen neu in die Liste aufgenommen worden. Das Wissen und die Techniken rund um den Mopa-Mopa-Baum umfassen laut UNESCO drei Handwerkstechniken: die Ernte der Knospen, die Verarbeitung des Holzes und die Verzierung von Möbeln, Kunsthandwerk und Bildern mit Lack, der aus dem Harz des Baumes gewonnen wird. Diese uralte Handwerkskunst des "Graslacks" (spanisch: "Barniz de Pasto"), die vor allem von indigenen Gemeinden in den Departamentos Putumayo und Nariño gepflegt wird, sei "zunehmend bedroht, da für viele junge Menschen die Ausübung anderer Berufe lukrativer ist".
Zudem sei der Bestand des Mopa-Mopa-Baums "zunehmend durch Abholzung und Klimawandel" bedroht. Der Mopa-Mopa-Baum wird zwischen vier bis zehn Meter groß. Er wächst in den Andentälern auf 1.300 bis 2.000 Höhenmetern. Der Baum ist wegen seines gummiartigen Harzes auch bekannt als Palo de Cera (deutsch: Wachsbaum), Lacre, Guayavillo, Muku Muku oder Azuceno Ceroso. (bb)