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Kolumbien: Indigene stürzen Conquistadoren-Statuen um

An den sozialen Protesten in Kolumbien beteiligen sich auch indigene Gruppen und fordern ein Ende der Benachteiligung und Gewalt gegen die indigene Bevölkerung.

Die Statue von Bogotás Stadtgründer Gonzalo Jiménez de Quesada auf dem Platz vor der "Universidad del Rosario" wurde vom Sockel gestürzt. Foto (2017): Plazoleta del Rosario, F Delventhal, CC BY 4.0​​​​​​​ 

Die Statue von Bogotás Stadtgründer Gonzalo Jiménez de Quesada auf dem Platz vor der "Universidad del Rosario" - hier noch unbeschadet - wurde vom Sockel gestürzt. Foto (2017): Plazoleta del Rosario, F DelventhalCC BY 4.0 

Aus Protest gegen die anhaltende Verfolgung und Diskriminierung von Indigenen in Kolumbien haben Demonstranten mehrere Statuen bekannter spanischer Conquistadoren umgestürzt. Im Stadtzentrum der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá kippte eine Gruppe Misak-Indígenas am Freitag, 7. Mai 2021 das Denkmal des Stadtgründers Gonzalo Jiménez de Quesada (1509-1579) vom Sockel, berichtet der Nachrichtensender „Noticias Caracol“.

Das Denkmal befand sich auf einem Platz vor der „Universidad del Rosario“ im Herzen des historischen Zentrums von Bogotá, nur wenige Blocks vom Regierungspalast „Casa de Nariño“. Auf dem Steinsockel hinterließen die Protestierenden die Slogans „Es lebe das Misak-Volk!“ und „Es leben die Frauen von Bogotá!“. Während des Umsturzes seien Parolen wie „Keine Mörder-Denkmäler mehr!“, „Schluss mit den Massakern und der Polizeigewalt!“ und „Nieder mit der Narco-Militär-Regierung!“ gerufen worden, berichtet „Caracol“. Chirimiskai Didier, einer der Misak-Anführer, begründete die Aktion damit, dass man „keine Symbole dieser schlechten Geschichte“ mehr sehen wolle. Studenten der Universität solidarisierten sich in einem Schreiben mit der Aktion und forderten, die Statue nicht wieder aufzustellen.

Die Geschichte der gewaltsamen Eroberung und Unterwerfung der Urbevölkerung sei „eine Geschichte, die von den sogenannten Siegern nicht erzählt wurde“, so Didier. Während die Ermordung indigener Politiker in Kolumbien weitergehe, gebe es keine Denkmäler indigener historischer Figuren, „aber von diesen Vergewaltigern, die unsere Urgroßväter ausgeplündert haben, schon“. Ende April hatten Misak-Indígenas in der westkolumbianischen Stadt Cali die Statue des kolonialen Eroberers Sebastián de Belalcázar umgestürzt, informiert das Newsportal „Pulzo“, zuvor im September 2020 dessen Denkmal in der Stadt Popayán. Die Protestaktionen sind Teil der landesweiten Demonstrationen gegen die konservative Regierung von Präsident Iván Duque. (bb)

bb (noticias.caracoltv, pulzo)

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