Kolumbien: Indigene Protesthymne wird zum Hit
Überall wo der indigene Protestmarsch in Kolumbien Halt machte, erklang das Lied „Guardia Fuerza“. Es hat inzwischen die sozialen Netzwerke erobert und ist zum Hit geworden.
Ein ungewöhnlicher Hit kursiert derzeit in den sozialen Netzwerken in Kolumbien: Die indigene Hymne „Guardia Fuerza“, das Lied der Selbstverteidigungsgruppe Guardia Indígena, ist ein musikalisches Bekenntnis zu den indigenen Wurzeln Kolumbiens, ein Aufruf für mehr Gerechtigkeit und zur Einheit der indigenen Völker Lateinamerikas. Komponist von „Guardia Fuerza“ ist Luis Manuel Sánchez aus der Gemeinde Totoró in der Krisenregion Cauca, die seit Jahren von Gewalt erschüttert wird.
Bekannte kolumbianische Musiker haben sich zusammengefunden, um das Lied gemeinsam mit dem indigenen Ensemble "Parranderos del Cauca - Cuatro Más Tres" aufzunehmen. Mit dabei sind unter anderem der Rapper Ali Aka Mind, die Sängerin Andrea Echeverri und der Rock-Musiker Amós Piñeros. Das Video zu dem Musiktitel wurde bei YouTube zum Renner, als es am 21. Oktober an den Start ging. Eingespielt wurde das Lied bereits im November 2019.
Respekt als Voraussetzung für friedliches Zusammenleben
Zudem gibt es eine Interpretation des Titels vom Philharmonischen Orchester Bogotás, des bekanntesten Orchesters in Kolumbiens. In einer Mitteilung dazu heißt es, das Orchester sehe sich der Demokratisierung der Musik-Kultur verpflichtet. Bogotá sei eine Stadt, die Wert auf Respekt und Diversität lege, so Antonio Suárez, Direktor des Orchesters. Die Interpretation der Hymne sei “eine Hommage an unsere indigenen Völker“. Das Orchester trete für Kolumbiens Verfassung ein, die die ethnische und kulturelle Vielfalt des Landes schützt.