Kolumbien: Indigene der Amazonas-Region starten Spendenaktion fürs Überleben
In Kolumbien hat die indigene Bevölkerung der Amazonas-Region eine Spendenaktion gestartet, um in der aktuellen Corona-Pandemie das eigene Überleben zu sichern. Der Vorsitzende der Nationalen Organisation der indigenen Völker des kolumbianischen Amazonas (OPIAC), Julio López, sagte der Tageszeitung "El Espectador" am Mittwoch, 13. Juli 2020 (Ortszeit), die indigenen Völker würden nicht verschwinden, ohne zu kämpfen und Widerstand zu leisten.
"Wir Völker des Amazonas rufen dazu auf und laden die Kolumbianer ein, dass sie sich mit der Amazonas-Region mit Hilfe von Medikamenten, Geldspenden und Lebensmitteln verbinden", sagte López weiter.
Die Geld- und Sachspenden seien für die insgesamt sechs Amazonas-Provinzen gedacht, in denen rund 64 indigene Völker leben. Laut Angaben von López sind in den vergangenen Wochen acht kolumbianische Indigene an den Folgen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben, darunter der prominente Schauspieler Antonio Bolívar. Insgesamt 146 Indigene seien inzwischen infiziert. López kritisierte schleppende Hilfslieferungen, die zwar von den Behörden zugesagt, bislang aber nicht eingetroffen seien.
Die katholische Kirche in Kolumbien wies derweil in einem Aufruf auf die Notlage in der Amazonas-Region hin. Bischof Hector Fabio Henao, Chef der Caritas in Kolumbien, forderte die Regierung von Präsident Ivan Duque auf, Sofortmaßnahmen zu ergreifen, um das Leben und die Gesundheit der Amazonas-Bevölkerung sicherzustellen.
Video-Botschaft von Bischof Héctor Fabio Henao: