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Kolumbien: Hotline für Männer soll Gewalt vermeiden helfen

Der neue telefonische Service "Línea Calma" der Stadt Bogotá richtet sich an Männer in emotionalen Ausnahmesituationen. Die Initiatoren hoffen darauf, Verhaltensänderungen anzustoßen, die psychopädagogisch begleitet werden sollen. Machismo sowie sexualisierter und häuslicher Gewalt könne so vorgebeugt werden. 

Frauen, Gewalt, Lateinamerika

Gewalt gegen Frauen ist in vielen Ländern Lateinamerikas ein gesellschaftliches Problem. Symbolbild: Adveniat/Achim Pohl

93.481 Fälle von häuslicher Gewalt wurden 2020 bisher in Kolumbien registriert, 27.470 allein in der Hauptstadt Bogotá. In der Mehrzahl der Fälle sei das Opfer weiblich gewesen, so das Ministerium für soziale Integration in Bogotá. Abhilfe soll nun ein telefonischer Dienst schaffen. „Línea Calma ist ein Angebot, die Wurzeln, die die sozial und kulturell konstruierte Männlichkeit mit all den Vorgaben, die definieren, was es heißt ‚ein Mann zu sein‘, anzupacken“, erklärte der Minister für Kultur, Freizeit und Sport, Nicolas Montero auf einer Pressekonferenz am 17. Dezember. „Wir können nicht eine Gesellschaft denken, die Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt ausrottet, ohne zuerst eine Veränderung in der Kultur zu denken und ohne unser Verständnis von Männlichkeit zu hinterfragen.“

Lernen, Gefühle zu kontrollieren

Männer, die in Bogotá wohnen, können den Dienst kostenlos in Anspruch nehmen. Ein Team von acht Psychologen steht den Anrufern montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr und samstags von 8 bis 14 Uhr zur Verfügung. Das Fachpersonal soll den Männern die Möglichkeit bieten, anonym über ihre Gefühle sprechen zu können. Das Ministerium rechnet mit 500 bis 1.200 Anrufen pro Monat. Das Team aus Psychologen werde den Männern nicht nur zuhören, sondern auch in sogenannten psycho-edukativen Begleiträumen das emotionale Werkzeug beibringen, um mit Wut, Eifersucht und Kontrollzwang besser umzugehen und nicht gewalttätig zu werden.

Dass es diesen Bedarf gibt, fand 2020 eine Umfrage zu häuslicher Gewalt und Gewalt in Partnerschaften in Bogotá der Abteilung für Bürgerkultur (Dirección de Cultura Ciudadana) heraus. 76 Prozent der befragten Männer gaben an, besser mit ihren Emotionen umgehen zu wollen, aber nicht wüssten wie. Die Aussage "Männer fühlen sich nicht wohl, ihre Gefühle offen auszudrücken" bejahten 46,5 Prozent der befragten Männer. 

lz (infobae, bogota.gov.co, policia.gov.co)

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