Kolumbien: Guerilla rekrutierte tausende Kindersoldaten
Nach den Ermittlungen der kolumbianischen Sonderjustiz für die Aufarbeitung des Bürgerkriegs hat die ehemalige Guerilla-Organisation Farc mehr als 24.000 Minderjährige als Soldaten rekrutiert.
Die ehemalige Guerilla-Organisation Farc hat nach Ermittlungen der Sondergerichtsbarkeit zur Aufarbeitung des bewaffneten Konflikts in Kolumbien mindestens 18.677 Kinder und Jugendliche rekrutiert. Dabei sei die linksgerichtete Organisation systematisch vorgegangen und habe Heranwachsende im Alter von 15, 16 und 17 Jahren als Teil ihrer Politik an die Waffen gebracht, heißt es in dem Bericht, aus dem die Tageszeitung "El Tiempo" am Dienstag, 10. August 2021 (Ortszeit) in ihrer Onlineausgabe zitiert.
Zudem seien mindestens 5.691 Kindersoldaten im Alter von 14 Jahren rekrutiert worden, darunter auch junge Menschen aus indigenen Völkern. Zu untersuchen seien zudem sexuelle Gewalt, Folter und Gewalt gegen Kindersoldaten in den Reihen der Farc, hieß es.
Im November 2016 hatte die Regierung des damaligen Präsidenten Juan Manuel Santos nach vierjährigen Verhandlungen ein Friedensabkommen mit der größten Rebellenorganisation des Landes unterzeichnet. Es beendete den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg. Für seinen Einsatz erhielt Santos Ende 2016 den Friedensnobelpreis. Die entwaffnete Farc sitzt - inzwischen umbenannt in "Comunes" - als politische Partei im Parlament. Ein Teil ihrer Kämpfer verweigert sich jedoch dem Friedensprozess und setzt den bewaffneten Kampf fort.