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Kolumbien: Gemüsegärten in der Stadt als Versorgungsalternative

Städtische Landwirtschaft sorgt für ein umweltfreundliches Angebot an Lebensmitteln, beispielsweise in den kolumbianischen Städten Bogotá, Cali und Medellín.

Garten, Stadt, Lateinamerika, Lebensmittelanbau, Versorgung

Gartenbauprojekt in einem Armenviertel am Stadtrand von Lima, Peru. Foto: Adveniat/Martin Steffen

Etwa 15 Prozent der Lebensmittel werden weltweit in Städten hergestellt – so die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Für diese Art der Produktion spricht vieles: Sie ist vor allem umweltfreundlich, da eine aufwändige Anlieferung und Frischhaltung entfällt. Ursprünglich kommt die Idee aus den USA. Ob auf Dächern oder auf dem Schulgelände - wo möglich, wurde angepflanzt. Schnell kam der Begriff „Victory Gardens“ auf. Einem FAO-Bericht zufolge, stammt in Havanna die Hälfte des konsumierten Gemüses aus städtischen Gärten, spanisch „Huertas“ genannt. Experten sehen für die Städte in aller Welt noch viel Potenzial. 

Gartenbau verbunden mit kulturellen Angeboten 

In Kolumbien befindet sich die städtische Landwirtschaft auf dem Vormarsch. Gut die Hälfte der rund 50 Millionen Kolumbianer sind von Nahrungsmittelunsicherheit betroffen. Hier sollen die Huertas Abhilfe schaffen. In Bogotá zum Beispiel wurde schon 2015 auf einem Dach der Universidad del Rosario ein Gemüsegarten angelegt. Workshops vermitteln Wissen über den Anbau. Auch Bürgerkriegsflüchtlinge, die wegen des jahrzehntelangen bewaffneten Konflikts in die Stadt gekommen sind, bringen ihre Kenntnisse ein. Weitere Universitäten schlossen sich der Idee an und bildeten 2019 ein Netzwerk fürs städtische Gärtnern. In Medellín gibt es ein solches bereits seit 2013. Gearbeitet wird teils gemeinsam, teils für den Eigenbedarf. Auch Bildung und Kultur spielt eine Rolle. So widmen sich manche Gartengemeinschaften nicht nur dem Gemüseanbau, sondern unterrichten auch indigene Sprachen. 

Beschäftigungsmöglichkeit für jeden, der mitmachen will

In Cali wurde das Viertel San Antonio von Frankreich zum ersten „Ecobarrio“ Lateinamerikas erklärt – in Anerkennung der Verdienste um eine nachhaltige Entwicklung. Die Bewohner haben sich auf die Bewässerung mit Regenwasser und die Herstellung von Dünger spezialisiert. Beliefert werden grüne Märkte. Ein weiterer Vorteil der Huertas: Sie bieten Menschen Beschäftigung und Einkommen, die wenig Geld haben.

Zu den Voraussetzungen für die Einrichtung eines städtischen Gartens zählen: direkte Sonneneinstrahlung, Schutz gegen starken Wind und die Verfügbarkeit von Wasser - idealerweise Regenwasser. Für den Start werden zum Anbau zum Beispiel empfohlen: Salat, Petersilie, Brokkoli, Spinat und Möhren.

bs (el espectador)

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