Kolumbien: Führungswechsel an der Spitze der ELN-Guerilla
Der Anführer der marxistischen ELN-Guerilla gibt die Führung der Organisation aus gesundheitlichen Gründen ab. Zur medizinischen Behandlung hält er sich derzeit in Kuba auf.
Die marxistische ELN-Guerilla in Kolumbien hat eine neuen Anführer: Nicolas Rodriguez Bautista alias "Gabino" legte nach eigenen Angaben aus gesundheitlichen Gründen die Führung der Rebellenorganisation nieder. Nachfolger ist laut ELN-Angaben Eliecer Erlinto Chamorro alias Antonio Garcia.
Gabino befindet sich seit 2018 mit einer humanitären Sondererlaubnis der damaligen Regierung von Präsident Juan Manuel Santos auf Kuba, um sich medizinisch behandeln zu lassen. Die aktuelle Behandlung mache es unmöglich, die Funktionen als erster Kommandant der ELN auszuüben, teilte Rodriguez laut "El Tiempo" am Donnerstag, 24. Juni 2021 (Ortszeit) mit.
Friedensverhandlungen wurden unterbrochen
Die derzeit auf Eis liegenden Friedensgespräche zwischen der kolumbianischen Regierung und der ELN begannen im Februar 2017 noch unter dem damaligen Präsidenten und Friedensnobelpreisträger Santos. Im Mai 2018 wurden sie in die kubanische Hauptstadt Havanna verlegt.
Nach einem Bombenattentat der ELN auf eine Polizeischule in Bogota, bei der im Januar vergangenen Jahres 22 Menschen starben und 66 verletzt wurden, stoppte Kolumbiens amtierender Präsident Ivan Duque die Gespräche. Er nannte als Bedingungen für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen die Freilassung aller ELN-Geiseln sowie die Einstellung der kriminellen Aktivitäten der Guerilla. Zudem solle Kuba die für das Bombenattentat verantwortlichen Anführer der ELN an Kolumbien ausliefern.