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Kolumbien: Forscher empfehlen Abschuss von Pablo Escobars Flusspferden

Kolumbien diskutiert über den richtigen Umgang mit den 80 Flusspferden des ehemaligen Drogenbarons Pablo Escobar aus Medellín. Die Tiere vermehren sich stetig. Nun empfiehlt eine Studie den Abschuss der Dickhäuter.

Flusspferde in einem Naturschutzgebiet in Tansania, Afrika.

Flusspferde in einem Naturschutzgebiet in Tansania, Afrika. Foto: Hipopótamos, César González Palomo, CC BY-SA 4.0, Zuschnitt

Seit einigen Jahren gibt es in Kolumbien Diskussionen darüber, wie mit dem tierischen Erbe des exzentrischen Drogenbosses Pablo Escobar umgegangen werden soll, der 1993 von einer US-amerikanisch-kolumbianischen Elite-Einheit getötet worden war. Bei der Auflösung von Escobars Privatzoo in der Nähe von Medellín waren Nilpferde übersehen worden, die sich seither am Río Magdalena rasant vermehren und allmählich zur Plage werden. 

Wissenschaftler fordern nun, die Nilpferde zu töten, wie die Website edition.cnn.com berichtet. Experten weisen nicht nur auf die verursachten Umweltschäden hin, die Tiere stellten auch eine Gefahr für Menschen dar. Dies geht aus einer neuen Studie von Forschern von Universitäten aus Mexiko und Kolumbien hervor. In der Januar-Ausgabe der Fachzeitschrift „Biological Conservation“ empfehlen die Autoren, die Dickhäuter zu töten, um weitere langfristige negative Auswirkungen zu verhindern.

Nilpferde als Touristenattraktion

Der Biologe Enrique Zerda Ordóñez von der Universidad Nacional de Colombia spricht sich dagegen für eine Kastration aus, um die Population unter Kontrolle zu halten. Er gibt zu bedenken, dass die Nilpferde in ihrer Heimat Afrika bedroht seien. Kritiker eines Abschussprogramms argumentieren aber nicht nur mit dem Tierwohl, sondern auch mit der Zuneigung, die einige Einheimische zu den neuen Nachbarn entwickelt hätten. Die Nilpferde gelten inzwischen zudem als eine Touristenattraktion.
 
Die Nilpferde haben rund um das Becken des Río Magdalena eine neue Heimat gefunden und vermehren sich stetig. Einige der Tiere befinden sich noch in Escobars ehemaliger Hacienda, die in einen Themenpark umgewandelt wurde. „Spiegel Online“ zufolge hatte Escobar das 3.000 Hektar große Anwesen 1979 für mehr als 60 Millionen Dollar gekauft und zu seiner Machtzentrale gemacht. 

Der neuen Expertise zufolge, seien Fang und Transport der Nilpferde zu aufwändig. Kolumbiens Regierung hatte deshalb für den Abschuss der Tiere plädiert, aufgrund des öffentlichen Aufschreis wurde das Thema aber zu den Akten gelegt. Ein Sterilisierungsprogramm erwies sich als wenig erfolgreich. Geschätzt 80 Nilpferde leben derzeit in der Gegend – 2012 waren es noch 35. Kritiker befürchten, dass die Tiere sich auf weitere Teile Kolumbiens ausbreiten könnten, wenn nicht gehandelt werde.

Sorge vor Ausbreitung von Krankheiten

Der Studie in „Biological Conservation“ zufolge sorgt die Verschmutzung des Wassers durch die Nilpferde für einen sinkenden Sauerstoffgehalt. Dies könne negative Auswirkungen auf Fische haben und letztlich auch auf den Menschen. Es bestehe das Risiko der Übertragung von Krankheiten von Nilpferden auf Menschen. Hinzu kommt, dass die Tiere Felder verwüsten und Anbauprodukte fressen, aber auch Menschen gegenüber aggressiv werden können.

bs (cnn, spiegel)

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