Kolumbien: Coca-Cola klagt gegen Namen eines indigenen Biergetränks
Das indigene Volk der Nasa stellt ein Bier her mit dem Namen “Coca Pola”. Der US-Getränkekonzern Coca-Cola droht mit Rechtsschritten.
Der Getränkehersteller Coca-Cola fordert vom indigenen Volk der Nasa eine Änderung ihres selbst hergestellten Bier-Getränks "Coca Pola", berichtet die spanischsprachige Online-Ausgabe von Deutsche Welle. Es handele sich um eine Markenrechtsverletzung, so der Konzern, der bereits Anwälte in Kolumbien eingeschaltet hat. Die Rede ist von einer Verwechslungsgefahr des Namens und von Aneignung intellektuellen Eigentums. Es bestehe ortographisch und phonetisch eine starke Ähnlichkeit. Der Ruf von Coca-Cola werde rechtswidrig genutzt. Die Nasa-Indigenen, die im Departamento Cuenca im Südwesten Kolumbiens leben, nehmen die Drohungen von Coca-Cola gelassen auf.
Getränke und Lebensmittel auf Koka-Basis
Hersteller von „Coca Pola“ ist das indigene Unternehmen Coca Nasa. Dieses führt in seinem Sortiment außer dem Bier auch Lebensmittel und weitere Getränke sowie Arzneimittel – hergestellt auf Grundlage des Koka-Blattes, dessen Verwendung bei vielen indigenen Andenvölkern eine lange Tradition hat. „Pola“ ist in Kolumbien ein anderer Ausdruck für Bier. Das „Coca Pola”-Bier wird bereits seit vier Jahren produziert, 7.000 Dosen im Monat. Das Bier sichert 22 Menschen den Lebensunterhalt.
David Curtidor, beim Unternehmen Coca Nasa verantwortlich für Rechtsfragen, spricht von einer bereits gewohnten Reaktion von Coca-Cola. Der Getränkehersteller drohe nicht zum ersten Mal mit Rechtsmitteln. Man sei bereit, darauf zu reagieren und werde Widerstand leisten. Bereits im Jahr 2007 hatte Coca-Cola eine Niederlage kassiert, als die Marktregulierungsbehörde die Forderung nach einer Änderung des Namens “Coca Sek”, ein Energiegetränk, ablehnte.
Aus Sicht der Indigenen verhält es sich genau umgekehrt: Coca-Cola habe sich den Namen Coca angeeignet. Ein Hashtag lautet daher: CocaColaLadrona – Coca-Cola, die Diebin.