Kirche warnt vor neuer Diktatur
Reaktion auf mögliche Wiederwahl Ortegas.
Managua.Die katholische Kirche in Nicaragua warnt vor einer neuen Diktatur im Land. Deutlich wandte sie sich gegen eine Entscheidung des obersten Gerichtshofes, der eine mögliche Wiederwahl des amtierenden Staatspräsidenten Daniel Ortega für verfassungskonform erklärte. "Die traurige Wahrheit ist, dass die Verfassung für die Regierenden nur noch ein Stück Toilettenpapier ist", zitiert die Tageszeitung "El Correo Digital" am Freitag den Vizepräsidenten der Nicaraguanischen Bischofskonferenz, Bischof Juan Abelardo Mata Guevara von Esteli. Sollte Ortega tatsächlich erneut kandidieren, bestehe die Gefahr, dass sich in Nicaragua eine neue Diktatur installiere.
Der einstige sandinistische Revolutionsführer Ortega könnte nach der Entscheidung des obersten Gerichtshofes 2011 bereits zum dritten Mal zum Präsidenten gewählt werden. Er folgt damit Beispielen der Präsidenten Hugo Chavez aus Venezuela oder Evo Morales aus Bolivien. Auch sie ließen die Verfassung ändern, um wiedergewählt werden zu können. Die Opposition in Nicaragua wirft Ortega vor, den Gerichtshof zu kontrollieren und in der Frage einer Verfassungsänderung den Weg über das Parlament zu scheuen.<n360text>
Text: kna
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