Kirche ruft Demonstranten zu Mäüigung auf
Die katholische Kirche in Nicaragua hat die Teilnehmer heute in der Hauptstadt Managua stattfindenden Demonstrationen im Vorfeld der Präsidentschaftswahl zu Besonnenheit ermahnt. "Wir hatten bereits zwei Kriege und diese Kriege haben uns viel gekostet", sagte Kardinal Miguel Obando Bravo dem Fernsehsender Canal 12. Der ehemalige Erzbischof von Managua spielte damit auf den Bürgerkrieg Ende der 70er Jahre und den sogenannten Contra-Krieg in den 80er Jahren an. Beide Konflikte forderten zahlreiche Menschenleben.
Zu den Demonstrationen haben sowohl Anhänger wie auch Gegner des sandinistischen Staatspräsidenten Daniel Ortega aufgerufen. Dieser hatte im Februar angekündigt, bei den am 6. November anstehenden Wahlen erneut für das Amt des Präsidenten zu kandidieren. Zu diesem Zweck ließ Ortega vor einigen Monaten den entsprechenden Verfassungsartikel ändern. Die Opposition wirft Ortega Verfassungsbruch vor, die nicaraguanischen Bischöfe bezeichneten die Kandidatur als illegal. Ortega war vor Gültigkeit der aktuellen Verfassung bereits von 1985 bis 1990 Staatschef.
Quelle: kna