Kirche öffnet Archive aus Zeit der Militärdiktatur
Die Bischöfe Uruguays haben sich zu einer Freigabe der kirchlichen Archive aus der Zeit der Militärdiktatur in dem südamerikanischen Land bereiterklärt. Wie die Tageszeitung "El Observador" berichtete, übermittelte die Uruguayische Bischofskonferenz der Regierung von Präsident Tabare Vazquez am Montag, 11. Juli 2016, eine entsprechende Autorisierung.
Das Kabinett Vazquez hatte 2015 eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die bislang unbekannte Verbrechen gegen die Menschlichkeit ans Licht bringen und aufklären soll. Die katholische Kirche in Uruguay unterstützt diese Aufklärungsarbeit; auch Papst Franziskus hatte sich für eine Freigabe der Archive ausgesprochen.
Während der Militärdiktatur (1973-1985) in Uruguay wurden tausende Menschen verfolgt, festgenommen und gefoltert. Die Militärs verhafteten Kommunisten, Gewerkschafter, Studenten und später auch viele Kirchenmitarbeiter. Bis heute ist der Verbleib von rund 200 Regimegegnern ungewiss. Bislang wurden nur wenige Gerichtsverfahren gegen Ex-Militärs geführt, die das Oberste Gericht vom Amnestiegesetz ausgeschlossen hatte.
Quelle: KNA, Symbolfoto: Nomen Obscurum,CC BY-SA 2.0.