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Chile |

Kirche in Chile zeigt Film über Notlage der Migranten

Mit einem Dokumentarfilm über die humanitäre Notlage illegal eingewanderter Flüchtlinge will die Kirche in Chile Druck auf Gesellschaft und Politik ausüben. Ein runder Tisch soll Lösungen erarbeiten. 

Venezolanische Flüchtlinge auf dem Weg über die Anden Richtung der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá. Foto (Symbolbild): Adveniat/Florian Kopp

Venezolanische Flüchtlinge auf dem Weg über die Anden Richtung der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá. Foto (Symbolbild): Adveniat/Florian Kopp

Die katholische Kirche in Chile hat einen mehr als zweistündigen Dokumentarfilm über die Lage von Migranten im Grenzgebiet zu Bolivien veröffentlicht. "Hoffnung ohne Grenzen" heißt der Film, der die Lage von Migranten und der lokalen Bevölkerung in der Grenzstadt Colchane dokumentiert.

"Der Staat Chile versagt. 300, 400 Leute kommen hier jeden Tag rein", sagt Rosa Marschhausen, Koordinatorin der Sozialpastoral der Diözese Iquique, in dem Film. Zu sehen sind auch Bilder eines teils gewalttätigen Protestmarsches gegen Migranten, bei dem deren Habseligkeiten angezündet wurden.

Menschen riskieren ihr Leben

Die Menschen, die in Colchane ankommen, sind größtenteils Venezolaner, die vor der politischen und humanitären Krise in ihrem Land geflohen sind. Sie setzen alles aufs Spiel, riskieren ihr Leben, um in Chile neu anzufangen. In der Region um Colchane auf dem Altiplano in 3.600 Metern Höhe sind sie extremen Bedingungen ausgesetzt, auf die viele nicht vorbereitet sind. Offiziellen Angaben zufolge sind seit 2021 auf dieser Flüchtlingsroute mindestens 27 Menschen gestorben - viele an Unterkühlung, Wassermangel oder Herz- und Lungenproblemen, weil die sauerstoffarme Luft der Hochebene dem Organismus einiges abverlangt. Hilfsorganisationen und die Flüchtlinge selbst sind der Überzeugung, dass die Dunkelziffer weitaus höher sein muss.

Runder Tisch soll Lösungen erarbeiten

Der Dokumentarfilm lässt die Geflüchteten selbst zu Wort kommen. Sie erzählen von den Strapazen der Flucht und ihrer Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Die Sozialpastoral der Diözese Iquique hat den Dokumentarfilm veröffentlicht, um das Bewusstsein in Chile für die prekäre Situation der Migranten zu schärfen und den Druck auf Gesellschaft und Politik zu erhöhen, Lösungen zu finden. Verschiedene nationale und internationale humanitäre Hilfsorganisationen haben die Bildung eines „runden Tisches“ angekündigt, wie die chilenische Bischofskonferenz auf ihrer Internetseite schreibt. Dessen Ziel soll es sein, Vorschläge zu erarbeiten, wie die Situation der Zehntausenden Migranten und Geflüchteten, die sich irregulär im Land aufhalten, verbessert werden kann.

Chile gehört zu den Ländern Lateinamerikas, die am meisten Flüchtlinge aus Venezuela aufgenommen haben. Beobachter schätzen ihre Zahl auf rund 500.000. An den inzwischen geschlossenen oder stark beschränkten Grenzübergängen kommt es immer wieder zu Todesfällen.

nvb (kna, dw, iglesia.cl)

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