Kirche fordert Politik zum Handeln auf
Guatemala-Stadt. Die katholische Kirche in Guatemala hat wegen des dramatischen Anstiegs der Gewalt in einigen Regionen des mittelamerikanischen Landes die Regierung von Staatspräsident Alvaro Colom zum Handeln aufgefordert. "Wir hoffen, dass die Regierung die notwendigen Maßnahmen ergreift, um diese irrationale Gewalt zu beenden.
Obwohl die Verfassung das Leben schützt, werden jeden Tag Verbrechen verübt", sagte Kardinal Rodolfo Quezada Toruno bei einem Besuch in der Stadt Los Altos im Osten des Landes.
Allein in den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres wurden in Guatemala nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen 2.934 Menschen ermordet, darunter 400 Kinder und heranwachsende Jugendliche.
Menschenrechtsorganisationen beklagen dabei die katastrophale Organisation und die Korruption bei den Polizeikräften. Das Menschenrechtsbüro der Erzdiözese von Guatemala-Stadt (ODHA) verweist vor allem auf die hohe Kriminalitätsrate unter Jugendlichen und Kindern:
"Die Zahlen zeichnen ein frustrierendes Bild, vor allem weil die Kinder eigentlich in der Schule und nicht auf der Straße sein sollten", sagte ODHA-Sprecher Carlos Chacon.
Autor: Tobias Käufer