Kirche: Boliviens Regierung muss Indigenen-Protest ernst nehmen
Seit vier Wochen protestieren Indigene aus dem Departament Beni gegen Besetzung und Raub ihres Landes. Die Kirche hat die Regierung jetzt aufgefordert, den Dialog mit den Demonstranten zu suchen.
In Bolivien hat die katholische Kirche die Regierung des sozialistischen Präsidenten Luis Arce aufgefordert, auf die Organisatoren eines indigenen Protestmarsches zuzugehen. Die Regierung müsse die Legitimität der Proteste anerkennen, die Vorschläge der Demonstranten anhören und deren Sicherheit garantierten, forderte Erzbischof Sergio Gualberti von Santa Cruz in einem online veröffentlichten Schreiben. Inzwischen erhält der Protestmarsch auch Rückendeckung von der Permanenten Versammlung der Menschenrechte in Bolivien. Deren Vorsitzende Amparo Carvajal schloss sich dem Marsch am Dienstag an.
Seit knapp vier Wochen protestiert eine Gruppe Indigener gegen die Besetzung und den Raub ihres Landes. Die Behörden müssten ihren gerechten Forderungen zur Verteidigung ihres Landes, ihrer kulturellen Identität und ihrer eigenen Organisationsformen zuhören, hatte Gualberti bereits jüngst gefordert.
Der Protestmarsch war im Departament Beni gestartet und hat als Ziel die Oppositionshochburg Santa Cruz. Die Indigenen werfen regierungsnahen Sektoren vor, für die Landbesetzungen verantwortlich zu sein. Die sozialistische Regierung hingegen hält den Organisatoren des Protestmarsches vor, sich von der Opposition instrumentalisieren zu lassen.