Kirche beklagt niedrige Aufklärungsrate von Gewalt
Caracas. Die Gewalt in Venezuela ist nach Meinung der katholischen Kirche außer Kontrolle geraten. In einem Interview mit dem Radio-Sender "Union" bezifferte der Vizepräsident der venezolanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Baltazar Porras, die Zahl der ungeklärten Gewaltverbrechen und Morde in dem südamerikanischen Land auf mittlerweile 94 Prozent.
Der Zustand der Schutzlosigkeit und Straffreiheit sorge für unzumutbare Zustände: "Es gibt keine Zeit mehr, um in Ruhe und Sicherheit zu leben", sagte der Erzbischof von Merida. Die überwiegende Zahl der Straftaten werde nicht einmal Gegenstand von Untersuchungen oder gar Gerichtsverfahren, kritisierte Porras Polizei und Justiz. Auf Initiative von Hinterbliebenen von Mordopfern, der Kirche sowie staatlichen Behörden findet am 4. Dezember ein landesweiter Tag unter dem Motto "Nein zur Gewalt" statt. Mit 130 Morden je 100.000 Einwohner gilt Caracas nach einer Studie des US-Magazins Foreign Policy als die gefährlichste Stadt der Welt. Dahinter folgt das südafrikanische Kapstadt.
Quelle: kna