Karibik: Evakuierungen nach Vulkanausbruch auf St. Vincent
Nach einem Vulkanausbruch auf der Karibikinsel St. Vincent in der vergangenen Woche sind die Bewohner ohne Strom und Wasser. Die Regierung hat die UN um Hilfe gebeten, aber Asche und Rauch erschweren den Zugang zur Insel.
Nach einem Vulkanausbruch auf St. Vincent in der vergangenen Woche kommt die ostkaribische Insel nicht zur Ruhe. Am Montag, 11. April 2021, habe der Vulkan "La Soufrière" erneut riesige Mengen an Asche sowie heißes Gas ausgestoßen, berichtet die Nachrichtenagentur AP aus dem Katastrophengebiet. „Sie (die Asche) zerstört alles auf ihrem Weg", beschreibt Erouscilla Joseph, Direktorin des Seismic Research Centre der University of the West Indies die bedrohliche Lage. Tote habe es keine gegeben.
Rund 20.000 Menschen seien bisher obdachlos geworden, 30 Siedlungen wurden vollständig evakuiert, so eine Erklärung der Vereinten Nationen. Viele Menschen flohen auf Schiffe oder in Notunterkünfte. Seit Wochenanfang sei die gesamte Inselbevölkerung von sauberem Wasser und Strom abgeschnitten, berichtet UN-Sprecher Stéphane Dujarric. Im Norden der Insel, wo mit Bananenanbau der größte Teil der landwirtschaftlichen Aktivitäten stattfindet, sei ein Arbeiten auf den Plantagen nicht mehr möglich.
Der Regierung der einstigen britischen Kolonie bat die UN zu Wochenbeginn um Soforthilfe. Allerdings erschweren die Vulkanaktivitäten einen sicheren Zugang zur Insel. Obwohl der Vulkan mit 1.120 Meter der größte Berg der Inselgruppe seit 1979 keine Aktivität mehr zeigte, begann er im Dezember 2020 erstmals wieder Rauch auszuspucken und aktiv zu werden. "La Soufrière" brach am vergangenen Freitag aus und hüllt St. Vincent seitdem in eine Ascheschicht. Die Aschesäule sei rund 6.000 Meter hoch in den Himmel gestiegen. Experten rechnen mit weiteren Ausbrüchen in den kommenden Tagen. St. Vincent ist die Hauptinsel des Staates St. Vincent, der mehr als 30 Inseln umfasst, und hat etwa 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. (bb)