Kardinal Rubiano fordert preiswertere Medikamente
Bogotá. Die katholische Kirche in Kolumbien hat sich in die aktuelle Debatte um den medizinischen Notstand eingeschaltet. Nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins "Portofolio" hat sich Kardinal Pedro Rubiano Sáenz in einem Schreiben an Staatspräsident Álvaro Uribe für mehr Wettbewerb im Gesundheitswesen eingesetzt, um vor allem Preise für Arzneimittel zu senken. Medikamente seien besonders für die ärmere Bevölkerung kaum noch zu bezahlen. Rubiano kritisierte unter anderem ein 15 Jahre altes Gesetz, das den Import von Arzneimittel erschwere, obwohl diese in anderen lateinamerikanischen Ländern deutlich preisgünstiger seien.
Um die galoppierenden Kosten im Gesundheitswesen zu stoppen, hatte die Regierung vor gut einem Monat drastische Einsparungen angekündigt. Mitarbeiter des Gesundheitswesens traten daraufhin in den Streik. Die Opposition kritisiert, die Einsparungen treffe vor allem die arme Bevölkerungsschicht, die sich ohnehin kaum eine medizinische Versorgung leisten könne. "Die medizinische Versorgung ist eine Angelegenheit des Vaterlandes, die man schützen muss, besonders in den Armenvierteln", erklärte der Generalsekretär der kolumbianischen Bischofskonferenz, Juan Vicente Córdoba, zu Beginn des Streiks.
Text: tk