Kardinal lehnt Befragung durch das Parlament ab
Caracas (KNA) Kardinal Jorge Urosa Savino wird laut Angaben der Tageszeitung «La Verdad» (20.07.) nicht an einer für diese Woche angesetzten Befragung des venezolanischen Parlaments teilnehmen. Der Erzbischof von Caracas lehne die von Präsident Hugo Chavez geforderte Sondersitzung ab, weil er die notwendigen Bedingungen für einen wirkungsvollen Dialog nicht erkennen könne, berichtet das Blatt.
Stattdessen hat er in einem Brief an Parlamentspräsidentin Cilia Flores die Bereitschaft zu einem Gespräch signalisiert. Mitglieder des Parlaments und der Bischofskonferenz könnten in der nächsten Woche die Mission der Kirche in Venezuela besprechen. Das Treffen solle an einem neutralen, noch zu bestimmenden Ort stattfinden.
Chavez wollte durch das überwiegend von Abgeordneten seiner Partei besetzte Parlament kritische Äußerungen Urosas untersuchen lassen. Dieser hatte dem sozialistischen Regierungschef vorgeworfen, die Verfassung zu verletzen und im Land eine kommunistische Diktatur errichten zu wollen. Der Streit zwischen Urosa und Chavez hatte in der vergangenen Woche einen neuen Höhepunkt erreicht, nachdem der Präsident den Erzbischof einen «Höhlenbewohner» nannte und ihn als unwürdig für das Amt des Kardinals bezeichnete.
Quelle: kna