Junger Demonstrant erliegt seinen Kopfverletzungen
Dilan Cruz wurde während der Streiks in Kolumbien durch eine Tränengasgranate der Polizei schwer am Kopf verletzt. Der Fall sorgte für Empörung im ganzen Land, aber auch viel Solidarität. Montagabend ist der 18-jährige Student seinen Verletzungen erlegen.
In Kolumbien ist der Student Dilan Cruz (18), der am Wochenende bei Demonstrationen von einer Tränengasgranate der Bereitschaftspolizei Esmad am Kopf getroffen wurde, laut lokalen Medienberichten am Montagabend seinen schweren Verletzungen erlegen. In den letzten Tagen hatten Hunderte Demonstranten vor dem Krankenhaus San Ignacio mit Kerzen und Plakaten ihre Anteilnahme ausgedrückt. Zahlreiche Protestanten hielten Transparente mit Aufschrift "Todos somos Dilan" ("Wir alle sind Dilan") während des Streiks in den Händen. N ach dem Tod von Dilan rechnen Beobachter am Dienstag mit schweren Ausschreitungen. Andere glauben, dass der Fall auch zu einer Deeskalation der Lage beitragen könnte.
Der "Fall Dilan" hatte zugleich die Debatte über die Einsatzpraktiken der Einheit Esmad angeheizt, der die Demonstranten Polizeigewalt vorwarfen. Auch Gewerkschaften kritisierten das harte Vorgehen der Polizei. Kolumbiens Präsident Ivan Duque sprach noch am Abend der Familie von Dilan via Twitter seine Anteilnahme aus.
Kolumbien wird seit einem Generalstreik in der vergangenen Woche von Demonstrationen und Unruhen erschüttert. Die Proteste richten sich unter anderem gegen die Sozialpolitik, die schleppende Umsetzung des Friedensprozesses mit der ehemaligen Guerilla-Organisation Farc sowie den mangelnden Schutz von Menschenrechtlern und sozialen Aktivisten. Für die Versäumnisse machen die Demonstrierenden den konservativen Präsidenten Duque verantwortlich, der zu einem nationalen Dialog aufgerufen hat.
Murió en Bogotá Dilan Cruz, el joven que fue herido por la policía colombiana durante las protestas https://t.co/JjxE6P3jYZpic.twitter.com/3MFKq69IVu
— Laly Bravo Rodriguez (@Lalylalita17) November 26, 2019