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Brasilien |

Indigene schaffen Kryptowährung zur Corona-Bewältigung

Zwei traditionell rivalisierende indigene Völker gründen Kryptowährung, um sich in der Notlage gegenseitig zu helfen. 

Kryptowährung, Bitcoin

Symbolbild (Kryptowährung Bitcoin): Many Wonderful Artists, CCO1.0

Die Surui Paiter aus dem brasilianischen Bundesstaat Rondônia und die Cintas-Larga aus Mato Grosso wollen mit der Kryptowährung OYX Hilfe für über 4.000 Indigene organisieren. Das digitale Zahlungsmittel hat Elias Oyxabaten Surui vom Volk der Suruí Paiter entwickelt, OYX ist die Abkürzung seines Familiennamens. 

Indigene leiden wirtschaftliche Not

Grund für die Entwicklung der Kryptowährung ist die existentielle Notlage der Indigenen, die sich durch die Corona-Pandemie noch verschärft hat. Beispielsweise haben Brandrodungen und illegale Landbesetzungen während der Pandemie zugenommen. Wegen der Einschränkungen im Handel können viele Indigene ihre Produkte aus Landwirtschaft und Fischfang nicht mehr auf dem Markt verkaufen, sodass die Lebensgrundlage wegbricht. Hinzu kommt der gesundheitliche Notstand. Nach Angaben des Verbandes Articulação dos Povos Indígenas do Brasil (APIB) haben sich fast 40.000 Indigene mit dem Coronavirus infiziert, 871 Menschen aus insgesamt 161 indigenen Völkern sind im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben.
 
Der OYX wurde am Mittwoch, 11. November 2020, im Rahmen der virtuellen Messe Blockchain Connect ins Leben gerufen. An dem Event nahmen unter anderem der bekannte US-Videospiele-Entwickler Kevin Chou und Marcos Allende Lopez von der Inter-American Development Bank teil. Mit der neuen Kryptowährung sollen Mindesteinkommen, Lebensmittelsicherheit und autonome wirtschaftliche Projekte in indigenen Gemeinden finanziert werden. 

Kryptowährung soll Gemeinschaftsprojekte finanzieren

Dem Schöpfer Elias Oyxabaten Surui kam der Website valorinveste.globo.com zufolge die Idee, als er über Freunde den Bitcoin, die wichtigste Kryptowährung weltweit, kennenlernte. Er habe das Potenzial erkannt, das für seine Gemeinschaft in dem digitalen Zahlungsmittel stecke. Es gehe darum, Einigkeit herzustellen, sei sein Volk doch in der Pandemie von Brasiliens Regierung, die ohnehin Land und Rechte der indigenen Völker missachte, im Stich gelassen worden. Das Projekt solle auf weitere indigene Völker ausgeweitet werden. 
 
Zu Beginn werden 100 Millionen OYX ausgegeben, zu einem Wert von jeweils 10 Reais (aktuell 1,55 Euro). Die Kryptowährung soll an die brasilianische Währung gekoppelt werden. Als Verwendungszwecke sind zum Beispiel der Bau von Schulen und der Ankauf von Saatgut vorgesehen – hier besteht dringender Bedarf. Es gibt eine offene Buchhaltung der Ausgaben.

bs (agenciabrasil, cantarinobrasileiro, valorinveste.globo)

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