Indigene Kunst soll vor Plagiaten besser geschützt werden

In Mexiko soll mehr gegen den Klau und Ausverkauf von indigenem Kulturgut durch Unternehmen wie Modefirmen und Werbeindustrie unternommen werden. Das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte (INAH) in Mexikos Hauptstadt arbeite an einer Online-Plattform zur Registrierung kulturellen Erbes, berichtet der US-Sender CNN in seiner Lateinamerika-Ausgabe.
Viel zu oft würden Unternehmen die meist jahrhundertealten Muster, Schnitte und Stoffe plagiieren, ohne die indigenen Gemeinden im Land zu befragen oder sie für die Nutzung des geistigen Eigentums zu entschädigen. „Was wir heute sehen ist, dass viele der Objekte, die in den Gemeinden einen alltäglichen Gebrauch oder rituelle Bedeutung haben, also Textilien, Keramiken oder Zepter von der Mode- oder Werbeindustrie als Kunsthandwerk oder reine Deko-Objekte betrachtet werden“, so die INAH-Anthropologin Aída Castilleja González auf der Webseite des Instituts.
Über die Einrichtung von runden Tischen mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft und Indigenen-Vertretern, organisiert durch INAH, sollen die Interessen beider Seiten herausgearbeitet werden. Die Erfassung bestehenden geistigen Eigentums indigener Gemeinden könne dazu beitragen, deren Rechte zu schützen. So könne beispielsweise für ein Stoffmuster oder bestimmte geografisch Herkunftsbezeichnungen eine Gemeinschaftsmarke eingetragen werden, und so die Nutzung durch Dritte reglementiert werden. (bb)