Indigene Gemeinden wählen Präsidentschaftskandidatin
Die geborene Nahua setzt sich bereits seit zwei Jahrzehnten für die Rechte Indigener in Mexiko ein und ist unter anderem Teil der Einheit zur Unterstützung Indigener der Universität Guadalajara. Die 57-Jährige stammt aus Tuxpan im Bundesstaat Jalisco und ist Mutter von drei Söhnen. Anfang der 1990er Jahre gründete sie ein Haus der Gesundheit in ihrer Heimatstadt, um Benachteiligten medizinische Versorgung zukommen zu lassen.
Martínez erhielt bei der Wahl am Sonntag in San Cristóbal de las Casas die Unterstützung von 58 indigenen Gemeinden des Landes. Außerdem wird ihre Kandidatur von den Zapatisten (EZLN) unterstützt. Sie rief ihre Mitstreiter während der zweitägigen Zusammenkunft im Süden Mexikos dazu auf, am Wiederaufbau ihres Landes teilzunehmen und ein neues Mexiko zu kreieren.
Ein anderes Mexiko
2018 ist es das erste Mal in der Geschichte Mexikos möglich, dass sich Kandidaten zur Präsidentschaftswahl aufstellen lassen können, die keiner der etablierten Parteien angehören. Die Zapatisten kündigten bereits im Oktober vergangenen Jahres an, dass es einen Kandidaten geben soll, der die Indigenen des nordamerikanischen Landes repräsentiert. Dabei ginge es nicht darum, an der Macht sein zu wollen, sondern die derzeitige Politik in eine andere Richtung zu lenken. Viele Vertreter des CNI und der Zapatisten halten die derzeitigen politischen Prozesse für zerstörerisch und wollen eine andere Gesellschaft hervorbringen. (aj)