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Kolumbien |

Indigene Gemeinde in Kolumbien fordert Auslieferung von Straftätern

In Kolumbien sollen sieben Soldaten ein indigenes Mädchen vergewaltigt haben. Gegen sie ermittelt die Staatsanwaltschaft - und die Gemeinde des Mädchens verlangt vom Staat die Auslieferung der Beschuldigten. 

Militärs sollen eine indigenes Mädchen in Kolumbien vergewaltigt haben. 

Nach dem sexuellen Missbrauch eines zwölfjährigen Mädchens durch sieben Soldaten ist es in Kolumbien zu einem Streit zwischen der indigenen Gemeinde und der Regierung gekommen. Die Gemeinde des Mädchens in Santa Cecilia im Zentralkolumbien fordert, dass die beschuldigten Militärs den indigenen Institutionen übergeben werden, wie die Tageszeitung "El Tiempo" am Mittwoch berichtet.

In der Nacht vom Sonntag auf Montag sollen die beschuldigten Soldaten das Mädchen zunächst in ihre Kaserne verschleppt und es anschließend sexuell missbraucht haben.  

Der Übergriff sei laut Ansicht der indigenen Gemeinde nicht nur eine Aggression gegen das Mädchen und seine Menschenwürde, sondern auch ein Angriff gegen das ganze indigene Volk der Embera Katio gewesen, der das Vertrauen in die Repräsentanten des Staates untergrabe, erklärte der Gouverneur des Territoriums Gito Dokabu, Juan de Dios Queragama. Die mutmaßlichen Straftäter sollen sich deshalb vor indigener Justiz verantworten müssen.

Der General Luis Mauricio Ospina, zu dessen Division die Beschuldigten gehören, erklärte, die Anschuldigungen gegen die Soldaten würden von der Staatsanwaltschaft untersucht. Diese müsse dann entscheiden, wie weiter verfahren werde.

"Wir tolerieren keinerlei Missbrauch von Minderjährigen"

Der Fall des Mädchens erreichte auch die höchste Stelle des Staates; Präsident Iván Duque schaltete sich selbst auf Twitter ein:  "Wir tolerieren keinerlei Missbrauch von Minderjährigen, und schon gar nicht von Soldaten, die mit ihrer gemeinen Handlung die Ehre der Streitkräfte beschmutzen", schrieb der Staatschef. Er habe das Verteidigungsministerium angewiesen, die Staatsanwaltschaft bei den Ermittlungen gewissenhaft zu unterstützen. Er forderte für die Beschuldigten lebenslange Haft. 

Wie die BBC berichtet, reiste der Kommandant der nationalen Streitkräfte Eduardo Zapateiro kurze Zeit nach der mutmaßlichen Tat in die Region, um sich zusammen mit dem Bürgermeister der Gemeinde und sozialen Aktivisten zu dem Fall zu äußern. Er sagte, die Soldaten seien für ihn nun keine Soldaten mehr. Er habe mit seinen Truppen über die "verwerfliche Tat" gesprochen, die Mitglieder der Armee den "wahren Wächtern unserer Erde" angetan hätten. Mit den "Wächtern" meinte er die indigene Bevölkerung Kolumbiens. 

Nachdem erst kürzlich ans Licht gekommen war, dass Militärs in eine großangelegte Spionage gegen Journalisten verwickelt gewesen sein sollen, wirft der Vergewaltigungsvorfall erneut ein negatives Schlaglicht auf die Streitkräfte Kolumbiens. 

jl, kna

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