In Panama mehr als 65.000 Migranten Richtung USA unterwegs
Nach Schätzungen der Regierung in Panama befinden sich derzeit rund 65.000 Migranten auf dem Weg in Richtung USA. Allein an der Grenze zwischen Kolumbien und Panama halten sich demnach derzeit 20.000 bis 30.000 Migranten auf.
Nach Schätzungen der Regierung in Panama befinden sich derzeit rund 65.000 Migranten auf dem Weg in Richtung USA, die zuvor das mittelamerikanische Land durchquert hätten. Allein an der Grenze zwischen Kolumbien und Panama halten sich nach Erkenntnissen der Behörden derzeit 20.000 bis 30.000 Migranten auf, die auf eine Weiterreise in Richtung Norden warten. "Das ist der Beginn von etwas", sagte Panamas Außenministerin Erika Mouynes mit Blick auf die anhaltenden Migrationsbewegungen.
Die Regierung habe bereits seit Monaten Alarm geschlagen und könne nach den nun vorliegenden Zahlen bestätigen, dass die Migration deutlich zunehme, so die Ministerin. Seit Januar hätten mehr als 86.000 Migranten Panama durchquert. Wenn zwischen den USA und Mexiko in Del Rio bislang nur etwa 20.000 Menschen angekommen seien, dann seien weitere 65.000 unterwegs, erklärte Mouynes. Darin nicht eingeschlossen sind Migranten, die aus Ländern weiter nördlich in Richtung USA aufbrechen, also etwa Guatemala, El Salvador und Honduras.
Adveniat: Weg durch den Dschungel ist lebensgefährlich
Die meisten Migranten stammen ursprünglich aus Haiti, Kuba oder Afrika. Sie sind vor Jahren nach Argentinien, Chile und Peru migriert, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Angesichts der verheerenden wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie und der zunehmenden Fremdenfeindlichkeit machen sie sich jetzt auf den Weg in die USA. „Die mehr als 200 Kilometer lange Darién-Strecke ist durchzogen von Schmugglerrouten und gilt als lebensgefährlich“, sagt Monika Lauer Perez, Kolumbien-Referentin des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat. Durch die einzige Landverbindung zwischen Südamerika und dem Norden führt keine Straße. Wilde Tiere, Moskitoschwärme, tropische Regenfälle, reißende Flüsse – dazu kommen bewaffnete Gruppen und Drogenbanden. „Viele verirren sich, sterben an Erschöpfung oder ertrinken in Flüssen“, sagt Lauer Perez.
Zuletzt hatten US-Sicherheitskräfte an der Grenze zwischen Mexiko und den USA in Del Rio teils gewaltsam Migranten aus Haiti zurückgedrängt, die über den Fluss Rio Bravo gelangen wollten. Die US-Regierung hatte das gewaltsame Vorgehen der Grenzbehörden in Texas als inakzeptabel kritisiert. Inzwischen ist ein Großteil der Migranten abgeschoben.