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Honduras: Linkspolitikerin Castro bei Wahl vorne

Nach den ersten Hochrechnungen hat die Linkskandidatin Xiomara Castro die Präsidentschaftswahl in Honduras mit mehr als 53 Prozent der Stimmen gewonnen. EU-Wahlbeobachter mahnen, das amtliche Endergebnis abzuwarten. 

Anhänger der Liberalen Partei in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa schwenken Fahnen. Foto (Archivbild 2009): Adveniat/Achim Pohl

Anhänger der Liberalen Partei in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa schwenken Fahnen. Foto (Archivbild 2009): Adveniat/Achim Pohl

In Honduras deutet sich nach einer Nachwahlbefragung und ersten Hochrechnungen ein Regierungswechsel an. Wie das Portal "Proceso" am Sonntagabend, 28. November 2021 (Ortszeit) berichtete, gewann Linkspolitikerin Xiomara Castro offenbar die mit Spannung erwarteten Präsidentschaftswahlen. Laut Prognose kommt sie auf 50,5 Prozent der Stimmen. Erste Hochrechnungen nach einem Drittel der ausgezählten Stimmen sahen sie mit 53,44 Prozent deutlich vor dem konservativen Kandidaten Nasry Asfura (34,01 Prozent). Beobachter der Europäischen Union hatten zuvor die Kandidaten aufgefordert, erst die Endergebnisse abzuwarten und sich nicht vorzeitig zum Sieger zu erklären.

Castro: Weniger Armut und mehr Demokratie

Xiomara Castro ist Ehefrau des vor zwölf Jahren gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya und versprach im Wahlkampf eine Bekämpfung der Armut, ein Verbot der umstrittenen Sonderwirtschaftszonen und mehr demokratische Teilhabe des honduranischen Volkes. "Wir streben eine direkte partizipative Demokratie an", sagte Castro in einer ersten Reaktion am Abend und versprach eine Regierung der Versöhnung: "Ich reiche meinen Gegnern die Hand, weil ich keine Feinde habe."

Castro wird damit wohl Nachfolgerin des umstrittenen Amtsinhabers Juan Orlando Hernández, der sich wegen einer Amtszeitbegrenzung nicht mehr zur Wiederwahl stellen konnte. Die Justiz in den USA wirft ihm vor, er sei tief in den Drogenhandel verstrickt. Der Politiker weist die Vorwürfe als Kampagne zurück.

Kirche rief zur Wahlbeteiligung auf

Die Kirche in Honduras hatte im Vorfeld zur Teilnahme an den Wahlen aufgerufen und die Wahlberechtigten ermuntert, bei dem Urnengang in dem mittelamerikanischen Land ihre Stimme jenen Kandidaten zu verweigern, die von "Korruption, organisierter Kriminalität und Drogenhandel befleckt sind, die der Bevölkerung so viel Schaden zugefügt haben".

Die Demokratie in Honduras braucht nach Einschätzung der Kirche daher einen tiefgreifenden Wandel. "Unsere Demokratie liegt im Koma", sagte der Sprecher der Honduranischen Bischofskonferenz, Padre Juan Ángel López. "Die Folge krimineller Staatsführung sind Flucht und Migration", sagte der Hauptgeschäftsführer des deutschen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Pater Martin Maier, vor den Wahlen in Honduras. Tatsächlich ist Honduras eines jener Länder aus denen die meisten Migranten stammen, die immer wieder versuchen, über Mexiko in Richtung USA zu gelangen.

Quelle: kna

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