Honduras: Ex-Präsident Hernández wird an USA ausgeliefert
Honduras' Justiz hat grünes Licht für die Auslieferung von Ex-Präsident Juan Orlando Hernández (2014-2022) an die USA gegeben. Das Tribunal gab in einer Erklärung bekannt, dass der zuständige Richter Edwin Francisco Ortez die Anklagepunkte des US-Gerichts in New York, vor dem sich der konservative Politiker verantworten soll, geprüft und für rechtens befunden habe, berichtet die honduranische Tageszeitung "La Tribuna" über die Entscheidung am Mittwoch, 16. März 2022.
Der Beschuldigte könne binnen drei Tage gegen die Auslieferung in Berufung gehen. Im Falle einer Revisionsablehnung werde der einstige Staatschef innerhalb einer Vier-Tages-Frist ausgeliefert. Laut Anklage war Hernández zwischen 2004 und 2022 "an der gewalttätigen Verschwörung des Drogenhandels beteiligt". Mehrere Tonnen Kokain seien unter anderem aus Kolumbien und Venezuela auf dem Luft- und Seeweg nach Honduras gelangt. Insgesamt hätten Hernández und Mittäter "ungefähr 500.000 Kilogramm Kokain" in die USA geschmuggelt.
Die Entscheidung zur Auslieferung folgt einen Monat auf das Auslieferungsgesuch der US-Regierung und der Festnahme des Politikers in seinem Haus. Während seiner Präsidentschaft, die mit dem Amtsantritt seiner linksgerichteten Konkurrentin Xiomara Castro Ende Januar 2022 endete, war Hernández vor Strafverfolgung geschützt, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Dem Spitzenmann der Partido Nacional de Honduras (PNH) wird vorgeworfen, die Drogengelder für den eigenen Machterhalt und den seiner Partei verwendet zu haben. Die US-Justiz bezeichnet den Fall als "staatlich geförderten Drogenhandel". (bb)