Honduras: Bürgermeister verklagt Guatemala wegen Plastikflut
Seit Jahren spült der guatemaltekische Fluss Motagua tonnenweise Müll ins Meer, der die honduranische Küste im Grenzgebiet verschmutzt. Jetzt will ein honduranischer Bürgermeister vor internationalen Gerichten dagegen klagen.
Wegen schwerer Umweltschäden durch Plastikmüll verklagt ein Bürgermeister aus Honduras das Nachbarland Guatemala. Gemeinsam mit Stadträten weiterer betroffener Gemeinden werde Ricardo Alvarado, Bürgermeister von Omoa, wegen der Verschmutzung des Motagua-Flusses vor internationale Gerichte ziehen, berichtet die honduranische Tageszeitung "El Proceso" am Montag, den 16. August 2021 aus der Karibikregion.
Seit Jahren würden beide Länder nach einer Lösung für das Dauerproblem suchen, um zu verhindern, dass tonnenweise Müll aus Guatemala an die angrenzenden Küsten Honduras gelangt, so das Blatt. Bürgermeister Alvarado zufolge gibt seine Gemeinde jedes Jahr 1,2 Millionen Lempiras (rund 48.500 Dollar) aus, um die Strände von tonnenweise Müll zu reinigen, die der Motagua-Fluss mit sich führt. Der ökologische Schaden sei "schwerwiegend und irreversibel", so Alvarado.
Bei einem Treffen Ende Juni mit ihren guatemaltekischen Amtskollegen hatten honduranische Regierungsbehörden die Umsetzung "sofortiger, wirksamerer und endgültiger Lösungen" gegen die Verschmutzung durch den Motagua-Fluss an den honduranischen Küsten gefordert, informiert die Nachrichtenagentur EFE. Die Reaktion der Guatemalteken sei "beschönigend und wenig erfolgversprechend" gewesen. In den Gesprächen wurden Auswirkungen auf die Meeresressourcen der Küsten, Schäden an der Meeresfauna, die mikrobiologische Verschmutzung und die Auswirkungen auf Tourismus und Fischereitätigkeit angeprangert. (bb)