Haiti: Zwei Krankenhäuser schließen nach Entführung von Ärztin
Die zunehmende Zahl von Entführungen in Haiti hat nun auch Konsequenzen für das Gesundheitswesen. Wie lokale Medien berichten, wurden am Montag, 9. Mai 2022 (Ortszeit) nach der Entführung einer Kinderärztin zwei Hospitäler in der Hauptstadt Port-au-Prince vorübergehend geschlossen. Die dort tätige Ärztin Benetty Augustin sei bereits am vergangenen Donnerstag entführt worden. Wie die Leitung der Krankenhäuser auf Twitter mitteilte, handelt es sich um die Hospitäler Saint Damien und Saint Luc de Haiti. Allein im Kinderkrankenhaus Saint Damien werden den Angaben zufolge im Jahr rund 80.000 Menschen behandelt.
Ebenfalls am Montag wurde die Entführung eines Busses in Haiti bekannt, in dem sich unter anderem Touristen aus der Türkei und der Dominikanischen Republik befunden haben sollen. Insgesamt sollen 17 Personen in der Hand der Entführer sein.
Erst am Montag hatte die katholischen Kirche in Haiti eine wachsende Kriminalität und eine steigende Zahl an Entführungen in dem Karibikstaat beklagt. Eine Welle von Unruhen und Entführungen bringe das öffentliche Leben weitgehend zum Erliegen, sagte der Erzbischof von Cap-Haitien, Launay Saturne, laut einer am Montag in München verbreiteten Mitteilung des internationalen Hilfswerks "Kirche in Not". Die Menschen lebten in ständiger Angst.