"Haiti verdient es"?
Die Regierung der Vereinigten Staaten will sich bei den internationalen Institutionen für einen umfassenden Schuldenerlass für Haiti einsetzen. Das kündigte US-Finanzminister Timothy Geithner in Washington an. Das Erdbeben in Haiti sei ein katastrophaler Rückschlag für die Menschen gewesen und der Wiederaufbau werde enorme finanzielle Mittel erforderlich machen, erklärte Geithner. Haiti benötige dafür einen umfassenden multilateralen Schuldenerlass. "Wir verkünden unsere Unterstützung für das, was Haiti braucht", sagte Geither. "Es verdient einen vollständigen internationalen Schuldenerlass."
Geithner lobte den Vorstoß von IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn. Der Franzose hatte für einen Erlass der 165 Millionen US-Dollar haitianischer Schulden beim Internationalen Währungsfonds (IWF) plädiert und wollte die am 27. Januar gewährte Nothilfe in Höhe von 102 Mio. Dollar als nicht rückzahlbaren Zuschuss gewähren. Der IWF-Vorstand gin darauf jedoch nicht ein und bewilligte die Nothilfe als zinsfreien Kredit.
Das US-Finanzministerium will sich nun auch für einen Schuldenerlass für Haiti bei der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB), beim Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) und bei der Weltbank-Tochter IDA einsetzen.