Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.
Haiti |

Haiti: Mindestens elf Bootsflüchtlinge sterben bei Überfahrt nach Puerto Rico

Boote am Hafen von Cap-Haïtien, Haiti. Foto (Symbolbild): Adveniat/Achim Pohl

Boote am Hafen von Cap-Haïtien, Haiti. Foto (Symbolbild): Adveniat/Achim Pohl

Die anhaltende Bandengewalt, Wirtschaftskrise und politische Instabilität in Haiti treibt immer mehr Menschen in die lebensgefährliche Flucht übers Meer. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, verlassen Haitianerinnen und Haitianer ihre Heimat zu Hunderten zunächst über den Landweg in den Nachbarstaat Dominikanische Republik, um sich anschließend von Schleppern mit Booten in das US-Territorium Puerto Rico übersetzen zu lassen. Weil die Boote oft überladen und zu klein sind, kommt es auf hoher See regelmäßig zu tödlichen Unfällen.

Bei einer Rettungsaktion der US-amerikanischen Küstenwache wurden zuletzt am Mittwoch, 11. Mai 2022 elf ertrunkene Frauen geborgen. 38 Menschen, davon die große Mehrheit aus Haiti, konnten gerettet werden, so die Nachrichtenagentur AFP. Das umgekippte Boot war rund 18 Kilometer vor der unbewohnten Insel Desecheo westlich der Küste von Puerto Rico in der sogenannten Mona-Passage entdeckt worden. Zeugenaussagen zufolge seien 60 bis 75 Menschen an Bord gewesen, sodass von weiteren Todesopfern auszugehen ist. Laut Ricardo Castrodad, dem Sprecher der Küstenwache, hätten Einsatzkräfte bis zum nächsten Tag nach Überlebenden gesucht, wobei Schiffe, Hubschrauber und Flugzeuge eingesetzt wurden.

Die Überfahrt in einfachen Fischerbooten, auch bekannt als Yolas mit nur kleinen Motoren, um nicht entdeckt zu werden, ist die billigste Möglichkeit für Migranten, in das wohlhabendere Puerto Rico zu fliehen. "Wir haben gesehen, wie die Migrantenzahlen aus Haiti explodierten", erklärt Scott Garrett, leitender Beamter des US-Grenzschutzes von Puerto Rico gegenüber AP. Am vorherigen Wochenende waren 68 Migranten in der Mona-Passage gerettet worden, eine Frau starb. Am 7. Mai nahmen US-Behörden 60 haitianische Migranten fest, die durch den Südwesten von Puerto Rico geschmuggelt wurden. Bei drei Anti-Schleppereinsätzen Ende März wurden 120 Migranten auf hoher See aufgegriffen. Wegen der zunehmenden Gewalt durch konkurrierende Banden und extremer Armut sehen sich immer mehr Menschen in Haiti gezwungen, ihre Heimat zu verlassen.  (bb)

bb (AFP, AP)  

Weitere Nachrichten zu: Panorama

Cookie Einstellungen

Erforderliche Cookies sind für den reibungslosen Betrieb der Website zuständig, indem sie Kernfunktionalitäten ermöglichen, ohne die unsere Website nicht richtig funktioniert. Diese Cookies können nur über Ihre Browser-Einstellungen deaktiviert werden.

Anbieter:

Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.

Datenschutz

Marketing-Cookies werden verwendet, um Besuchern auf Webseiten zu folgen. Die Absicht ist, Anzeigen zu zeigen, die relevant und ansprechend für den einzelnen Benutzer sind und daher wertvoller für Publisher und werbetreibende Drittparteien sind.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz

Statistik-Cookies dienen der Analyse und helfen uns dabei zu verstehen, wie Besucher mit unserer Website interagieren, indem Informationen anonymisiert gesammelt werden. Auf Basis dieser Informationen können wir unsere Website für Sie weiter verbessern und optimieren.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz