Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.
Guatemala |

Guatemala: Zwei Ex-Generäle wegen Bürgerkriegsverbrechen vor Gericht

Zwei Ex-Generäle sind in Guatemala wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt worden. Sie sollen während des Bürgerkriegs für die Ermordung von mehr als 1.500 Indigenen verantwortlich sein. 

"Donde están?" - "Wo sind sie?" steht an der Hauswand in Guatemala-Stadt. Immer noch gelten tausende Menschen aus der Zeit des Bürgerkriegs als vermisst. Foto: Adveniat/André Schmidt

"Donde están?" - "Wo sind sie?" steht an der Hauswand in Guatemala-Stadt. Immer noch gelten tausende Menschen aus der Zeit des Bürgerkriegs als vermisst. Foto: Adveniat/André Schmidt

In Guatemala müssen sich zwei 85 Jahre alte Ex-Armeegeneräle für ihre Taten im guatemaltekischen Bürgerkrieg (1960-1996) vor Gericht verantworten. Bei einer Anhörung zur Beweisaufnahme am Montag, 30. August 2021 entschied ein Richter die Verfahrenseröffnung gegen die pensionierten Generäle Benedicto Lucas und Manuel Callejas wegen Völkermord an hunderten Ixil-Indigenen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Zwischen 1978 und 1982 seien die hochrangigen Militärs für über 30 Massaker und die Ermordung von über 1.500 Ixil-Indigenen im Norden des Landes verantwortlich gewesen, so die Anklage. Der Staat beschuldigte die Indigenen damals der Zusammenarbeit mit der Linksguerilla. Daneben hätten die Angeklagten Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Entführungen zu verantworten, erklärte Richter Miguel Ángel Gálvez. Lucas war zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Verbrechen der dritthöchste Armeeoffizier des Landes und Bruder des damaligen Präsidenten Romeo Lucas, der 2009 in Venezuela gestorben ist. Callejas war Leiter des Geheimdienstes.

Die zwei Angeklagten befinden sich seit 2016 in einem Militärkrankenhaus der Hauptstadt in Beugehaft. "Heute feiern wir Gerechtigkeit, spät, aber sie nähert sich dem Horizont der Erinnerung und des Kampfes für die Würde der Opfer und Überlebenden des Völkermords", zitiert die Nachrichtenagentur AFP den Opferverein "Justicia para la Reconciliación" (Gerechtigkeit für Versöhnung) und das Menschenrechtsbüro der Erzdiözese Guatemala (ODHAG), das vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat finanziell unterstützt wird. Beide sind Hauptkläger im Verfahren. Im Bürgerkrieg zwischen rechter Regierung, Militär und linker Widerstandsbewegung, der 1996 mit einem Friedensabkommen endete, kamen über 200.000 Menschen ums Leben, über 45.000 Menschen verschwanden. (bb)

bb (Reuters, AFP)

Weitere Nachrichten zu: Panorama

Cookie Einstellungen

Erforderliche Cookies sind für den reibungslosen Betrieb der Website zuständig, indem sie Kernfunktionalitäten ermöglichen, ohne die unsere Website nicht richtig funktioniert. Diese Cookies können nur über Ihre Browser-Einstellungen deaktiviert werden.

Anbieter:

Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.

Datenschutz

Marketing-Cookies werden verwendet, um Besuchern auf Webseiten zu folgen. Die Absicht ist, Anzeigen zu zeigen, die relevant und ansprechend für den einzelnen Benutzer sind und daher wertvoller für Publisher und werbetreibende Drittparteien sind.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz

Statistik-Cookies dienen der Analyse und helfen uns dabei zu verstehen, wie Besucher mit unserer Website interagieren, indem Informationen anonymisiert gesammelt werden. Auf Basis dieser Informationen können wir unsere Website für Sie weiter verbessern und optimieren.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz