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Guatemala: Tortilla-Bäckerinnen bleiben in Armut stecken

Tortilla-Fladen aus Mais sind Grundnahrungsmittel in Guatemala. Hergestellt werden sie vor allem von indigenen Frauen und Mädchen unter ausbeuterischen Bedingungen, wie eine aktuelle Studie der NGO "Pan American Development Foundation" zeigt.

Mitarbeiterin in einer Tortilla-Bäckerei in Guatemala-Stadt. Foto: Adveniat/Achim Pohl

Mitarbeiterin in einer Tortilla-Bäckerei in Guatemala-Stadt. Foto: Adveniat/Achim Pohl

In Guatemala arbeiten tausende Mädchen und junge Frauen aus armen Familien in traditionellen Tortilla-Bäckereien. Nur eine Minderheit erhalte den offiziellen Mindestlohn, viele würden keinerlei Bezahlung bekommen und seien noch minderjährig, berichtet die Nachrichtenagentur AP über eine Studie der "Pan American Development Foundation" (PADF). Für Millionen guatemaltekischer Familien in dem mittelamerikanischen Land ist das Maismehlgebäck fester Bestandteil der täglichen Ernährung. 

Die tägliche Arbeit verhindere, dass die jungen Frauen Zeit für Bildung hätten und ein Studium aufnehmen, so die Expertinnen und Experten der Nichtregierungsorganisation in ihrer Untersuchung von 292 Tortillageschäften in der Hauptstadt Guatemala-Stadt und vier weiteren Städten. Als meist indigene Frauen aus ländlichen Dörfern würden die Tortilla-Bäckerinnen ohnehin diskriminiert. Die Arbeit in den Tortilla-Läden jedoch seien "Sackgasse-Jobs" ohne Chance auf Weiterentwicklung und sozialen Aufstieg.

Die langen Arbeitstage, niedrige Löhne und schlechte Bedingungen in Tortilla-Geschäften seien für die Jugendlichen "verheerend". Daher fordert die Studie mehr Schutz durch den Staat. Rund 60 Prozent der Befragten berichteten von einer 7-Tage-Woche. Genauso viele Frauen würden elf Stunden am Tag in den oft winzigen und vollgequalmten Geschäften sitzen und sogar dort schlafen. Kaum jemand erhalte den Mindestlohn von 360 US-Dollar. Viele Angestellte würden nur 65 US-Dollar verdienen. In Familienbetrieben werde umsonst gearbeitet. Die PADF wurde 1962 von der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) gegründet und untersucht aktuelle Fragestellungen in der Region zu Themen wie Demokratie und Menschenrechte, Frauen und Gender, wirtschaftliche Entwicklung, Bildung, Umwelt, Gesundheit und Ernährung sowie Frieden und Sicherheit. (bb)

bb (AP, PADF)

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